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Bei seiner Erstaufführung im Jahre 1973 löste dieser Horrortrip einen weltweiten Skandal aus. Zuschauer verließen damals reihenweise die Theater. Viele waren schockiert, manche mussten sich sogar übergeben. Vor 20 Jahren kam «Der Exorzist» als sogenannter „Director´s Cut“ wieder in die Kinos. William Peter Blatty (†86), der den Roman schrieb und auch das Drehbuch schrieb, bat Regisseur William Friedkin bis dahin 28 Jahre lang immer wieder, dem Publikum endlich die Version zu präsentieren, wie sie sich Blatty von Anfang an gewünscht hat.
Eine Zwölfjährige im Bann des Bösen
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Sie sucht kirchlichen Beistand bei Pater Karras (Jason Miller), der sofort vermutet, dass Regan vom Teufel besessen ist. Nun kann ihr nur noch einer helfen: Ein Exorzist, der schon bald in der Gestalt des alten Paters Lankaster Merrin (Max von Sydow) vor der Haustür steht. Als Karras und Merrin die Teufelsaustreibung einleiten, ist Megan schon körperlich deformiert und zischt vulgäre Kraftausdrücke, die kaum zu ertragen sind. Die beiden Priester werden an die Grenzen ihres Glaubens getrieben und riskieren ihr eigenes Leben.
Immer noch teuflisch gut!
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So beinhaltet der Director´s Cut den zuvor schon gerüchteweise legendär gewordene ‚Spiderwalk‘. 1973 fiel dieser wegen seiner Grausamkeit der Schere zum Opfer. Heutzutage hingegen ist das Publikum abgebrühter, um sich davon noch schocken zu lassen, wenn Linda Blair in dieser Szene wie eine Spinne rückwärts die Treppe hinunterkrabbelt und Blut fließt aus ihrem Mund. Die Schauspielerin war damals kaum 14 Jahre alt und durfte die schrecklichsten Szenen natürlich nicht selbst drehen. Eileen Dietz («Halloween 2», 2009) doubelte sie und Mercedes McCambridge («Im Zeichen des Bösen») steuerte im Englischen die Stimme bei, um die vulgären Kraftausdrücke zu sprechen.
Ein Phänomen setzt sich fort
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In «Der Exorzist II – Der Ketzer» übernahm Richard Burton (†58) die Rolle des Teufelsaustreiber. «Der Exorzist III» folgte erst 1990 ohne Linda Blair, aber unter der Regie des Romanautors William Peter Blatty. 2004 schien die Zeit für ein Prequel gekommen zu sein. Ursprünglich war John Frankenheimer (†72) vorgesehen, der jedoch erkrankte, weshalb Paul Schrader die Regie übernahm. Das Ergebnis von «Dominion: Exorzist – Der Anfang des Bösen» missfiel den Produzenten aber so sehr, dass Renny Harlin mit einer weiteren Umsetzung beauftragt wurde. Aber auch «Exorzist: Der Anfang» fiel bei Kritik und Publikum durch.
Fazit: «Der Exorzist» ist gewiss kein Film für schwache Nerven, aber auch nach so langer Zeit hat er von seiner Faszination nichts verloren, weil er an unseren Urängsten kratzt. Allein sollte man sich diesen Schocker nicht ansehen.
«Der Exorzist» wird derzeit bei Sky gezeigt und kann darüber hinaus gestreamt werden. Der Film ist auch als Streaming-Kauf/Leiehe verfügbar.
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14.02.2021 18:19 Uhr 1