Der Corona-Virus ist zumindest als Gesprächsthema Dauergast in nahezu allen Talk-Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Aus fiktiven Formaten wurde das Virus bewusst ausgespart, um dem Publikum für 90 Minuten Abwechslung zu bieten. Das war zumindest die wohl am häufigsten gehörte Begründung der TV-Macher. Dies wird sich schon bald jedoch ändern. Denn vergangenen Donnerstag starteten in Konstanz und Umgebung die Dreharbeiten für das ZDF-Drama «Die Welt steht still». In der Hauptrolle steht Natalia Wörner, die unter anderem durch die Fernsehreihen «Unter anderen Umständen» und «Die Diplomatin» bekannt ist.
Diesmal verkörpert sie eine Konstanzer Oberärztin, die zu Beginn der Pandemie selbst an Covid-19 erkrankte. „Ich habe großen Respekt vor diesem Film, seiner Aktualität und seinen lebensnahen und berührenden Figuren. Ich gehe in die Dreharbeiten mit dem Gefühl, diesen Film den Menschen widmen zu wollen, die in pflegerischen Berufen arbeiten, allen Ärzt*innen und denen, die sich tagtäglich mit dem Virus auseinandersetzen“, erklärte Wörner in einer ZDF-Mitteilung. Das Drehbuch stammt von der preisgekrönten Autorin Dorothee Schön, die für den Film intensiv bei Klinikpersonal recherchierte und deren Tochter selbst Intensivmedizinerin ist.
Neben Wörner stehen unter anderem Marcus Mittermeier, Jona Eisenblätter, Lilly Barshy, Nikolai Kinski, Atheer Adel, Bettina Stucky, Jörg Pose, Lena Stolze, Klaus Pohl vor der Kamera. Inszeniert wird der Film von Anno Saul. Die Dreharbeiten sollen noch bin zum 26. März andauern, ein Sendetermin für den von der Network Movie Film- und Fernsehproduktion produzierten Film steht unterdessen noch nicht fest.
Und darum soll sich der Film laut ZDF genau drehen: Als die Bilder aus Bergamo um die Welt gehen, steht das Leben der Konstanzer Intensivmedizinerin Dr. Caroline Mellau (Natalia Wörner) Kopf: Caroline wird Mitglied des Klinikkrisenstabs und ist rund um die Uhr im Einsatz. Schutzkleidung und Beatmungsgeräte fehlen, Personal muss geschult werden, neue Intensivbetten werden eingerichtet. Als Anästhesistin intubiert sie die Patienten mit schwerem Covid-19-Verlauf. Das Infektionsrisiko dabei blendet sie aus und sorgt sich mehr um die jungen Kolleginnen und Kollegen, denen die Routine fehlt. Gleichzeitig geht es auch in Carolines Familie drunter und drüber: Ihr Mann Stefan (Marcus Mittermeier) sitzt von einem Tag auf den anderen ohne Einkommen zu Hause. Tochter Luzy (Lilly Barshy) und Sohn Tim (Jona Eisenblätter) können nicht in die Schule gehen, hinzu kommt Luzys Liebeskummer: Sie und ihr Freund, der aus der Schweiz kommt, werden getrennt - die Grenze, die in Konstanz mitten durch die Stadt verläuft, wird geschlossen. Carolines Einsatz für die Patienten und ihre Angehörigen hat fatale Folgen: Sie infiziert sich mit dem Coronavirus.
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