Zweifelsohne wollte man sich im Ersten den grandiosen Erfolg der Krimi-Abende im Zweiten abschauen und setzte daher mit «Die Toten von Marnow» auf die Krimischiene zum Samstagabend. Zum Start des neuen Formats gab es im Ersten direkt zwei Folgen mit spannendem Inhalt. Insgesamt ist «Die Toten von Marnow» ein Vierteiler, welcher am Mittwoch und Donnerstag in der anstehenden Woche fortgesetzt wird.
Die Zahlen des ZDF-Krimis konnte das neue Krimi-Format jedoch nur bedingt erreichen. Mit 5,71 Millionen Zuschauern ab 3 Jahren erzielt man ein sehr gutes Ergebnis, jedoch eben nicht ganz so gut, wie die Ergebnisse der ZDF-Krimis in den letzten Wochen. Auch in der Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren war man mit 0,67 Millionen Zuschauer ebenfalls sehr gut, jedoch waren auch hier die Kollegen aus dem Zweiten bereits besser. In Marktanteilen gesprochen belegte der Krimi im Ersten 18,6 Prozent vom gesamten Markt und 8,8 Prozent vom entsprechend definierten Markt. Inhaltlich ging es ordentlich düster vonstatten, denn zwei Kommissare begaben sich auf die Jagd nach einem waschechten Serienkiller.
In Folge der Handlung erwarten den Zuschauer Ex-Stasi-Mitarbeiter, korrupte LKA-Beamte und dubiose Spiele der Pharmaindustrie. Auch das Verhalten der Ermittler erscheint moralisch zweifelhaft und sorgt dafür, dass sich die Kommissare nicht nur Gefallen einheimsen. Das Drehbuch hierzu stammt von Grimme-Preisträger Holger Karsten Schmidt, der bereits für «Gladbeck» oder «Mord in Eberswalde» schrieb. Die Regie unterlag, wie schon beim «Usedom-Krimi», Andreas Herzog. Im Übrigen ist die Story des Vierteilers nicht etwa aus der Luft gegriffen, denn als Vorlagen gilt ein Spiegel-Artikel aus den 80er-Jahren, welche die Geschäfte westlicher Pharmaunternehmen mit dem bankrotten DDR-Regime thematisierte.
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