Am Montagnachmittag hat sich der NDR von der mit Nordmedia koproduzierten Dokumentation «Lovemobil» distanziert. Der Grund waren NDR-Recherchen der «STRG_F»-Redaktion, die durch Hinweise Nachforschungen ansetzte, die Unstimmigkeiten ergaben. So seien zahlreiche Situationen nachgestellt oder inszeniert gewesen und manche Protagonisten seien Darsteller gewesen. Ein Freier, der im Film vorkommt, war ein Bekannter der Filmemacherin Elke Margarete Lehrenkrauss. Diese räumte bereits ein, dass sie es versäumt habe, den NDR über ihre Vorgehensweise zu informieren. Nichtsdestotrotz erhielt sie im vergangenen Jahr den Hauptpreis als bester Dokumentarfilm.
Doch ob dies auch so bestehen bleibt, steht derzeit noch nicht fest. Denn nun kündigte der SWR an, die Preisvergabe des von SWR und MFG Baden-Württemberg gestifteten Hauptpreises überprüfen zu wollen „und die Auszeichnung gegebenenfalls aberkennen“. Zudem muss Lehrenkrauss auch die Mitgliedschaft in der Jury des diesjährigen Preises ruhen lassen. Preisträger sind in der Regel in der Hauptjury des nachfolgenden Jahres vertreten.
Aus der ARD Mediathek ist der Film bereits schon entfernt worden. Corona-bedingt war «Lovemobil» nur kurz im Kino zu sehen. Der Film handelt vom Leben Leben verschiedener Prostituierten, die unter entwürdigenden Umständen in Wohnmobilen am Rande von Bundesstraßen in Niedersachsen arbeiten.
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