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Daher stellt der prominente Naturfreund folgerichtig ein Problem fest: „Dieses Mal geht es nicht um eine Gattung, die ausstirbt, sondern eine, die sich wieder ausbreitet. Und zwar schneller, als manch einem lieb ist.“ Manche Wolfsfreunde sehen in den Tieren die Retter der Natur. Landwirte dagegen berichten von dramatischen Erlebnissen durch Wolfsangriffe auf ihre Tierherden. Die Fronten zwischen Wolfsbefürwortern und -gegnern verhärten sich zunehmend. Deshalb stellt Jaenicke im Film die Frage: „Wie viel Wolf vertragen wir in Deutschland?“ Um dies herauszufinden, möchte der Schauspieler den Tieren so nah wie möglich kommen und reist deshalb nach Niederösterreich zu dem weltweit einmaligen "WolfScienceCenter" mit riesigen Freigehegen. Dort wird das Sozialverhalten erforscht. Danach kommen Schafbauern aus dem deutschen Alpenraum zu Wort, deren Tiere Opfer von Wolfsangriffen wurden. Sie fordern den Abschuss der Tiere.
Im Gespräch mit dem bekannten Förster und Fachbuchautor Peter Wohlleben stellt sich dieser allerdings auf die Seite der Wölfe: „Welche Funktion haben Elefanten in Botswana für Bauern? Keine gute, die trampeln die Felder platt. Trotzdem würde jeder sagen: ‚Hey, hör mal, Ihr könnt doch keine Elefanten schießen.' Das ist eine Doppelmoral. Wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen wollen, dann sollten wir den Wolf konsequent schützen.“ Andere wiederum wie beispielsweise Torsten Reinwald, stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Jagdverbands, fordert eine Bestandregulierung.
«Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Wolf» ist am Dienstag, 25. Mai, um 22:15 Uhr im ZDF zu sehen. Die Auswertung erfolgt allerdings online-first, denn die Dokumentation ist bereits ab dem 25. April in der ZDFmediathek abrufbar. Der bislang letzte Film «Im Einsatz für den Lachs» sorgte in der linearen Ausstrahlung für solide bis gute Werte. Insgesamt schalteten am 16. Juni 2020 um 22:15 Uhr 2,60 Millionen ein, was dem ZDF leicht unterdurchschnittliche 11,5 Prozent bescherte. In der jüngeren Zuschauergruppe der 14- bis 49-Jährigen sorgten 0,47 Millionen für 6,9 Prozent.
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