Die Kino-Kritiker

«Zack Snyder‘s Justice League»: Vier Stunden unter Dauerbeschuss

von   |  14 Kommentare

Aufgrund eines persönlichen Vorfalls zog sich Regisseur Snyder von dem Warner Bros.-Projekt zurück. Knapp vier Jahre später hat er eine neue Version auf die Leinwand gebracht.

Schon so mancher Regisseur hat es sich zur Gewohnheit gemacht, seine Werke immer wieder neu anzugehen, um sie zu verfeinern, zu erweitern oder schlichtweg neu zu schneiden, womit nicht selten der ganze Kontext verändert wird. Die berühmtesten Vertreter sind sicherlich Francis Ford Coppola mit «Apocalypse Now» und «Der Pate III» und Ridley Scott mit «Blade Runner» und «Gladiator». Aber auch von Steven Spielbergs «Unheimliche Begegnung der dritten Art» existieren mittlerweile drei Versionen und auch George Lucas hat sich seine drei zuerst gedrehten «Star Wars»-Filme immer wieder neu vorgeknöpft.

Zu dieser Riege von Regisseuren gesellt sich jüngst Zack Snyder hinzu, der sich noch einmal an sein Superhelden-Epos «Justice League» setzte, dass 2017 eher große Enttäuschung bei eingefleischten DC-Comic-Fans auslöste. Bereits mit «300» und «Watchman – Die Wächter» empfahl sich Zack Snyder als idealer Regisseur für Comicverfilmungen. Danach vertraute ihm Warner die Ikonen Superman («Man of Steel») und Batman («Batman v Superman») an. «Justice League» sollte schließlich der Höhepunkt werden, weil auch noch weitere Superhelden wie Wonder Woman, Aquaman, Cyborg und The Flash mit ins Boot geholt wurden. Doch während der Dreharbeiten nahm sich seine 20-jährige Tochter das Leben und Snyder trat die Beendigung des Films an seinen Kollegen Josh Weedon ab, der zuvor schon für den Comic-Konkurrenten Marvel «The Avengers» und «Avengers: Age of Ultron» inszenierte. Allerdings hatte das Ergebnis wohl nicht mehr viel mit Snyders Vision zu tun, weshalb seine Fans unaufhörlich forderten, endlich «Zack Snyder’s Justice League» zu sehen zu bekommen. Ihrem Begehren wurde nun nachgegeben.

Superman ist tot, Batman übernimmt
An der Story hat das aber nicht viel verändert. Auch Snyders ‚Director’s Cut‘ beginnt mit dem Tod von Superman (Henry Cavill), dem die ganze Welt nachtrauert. Ausgerechnet jetzt, als Batman (Ben Affleck) entdeckt, dass die Erde vor einer Alien-Invasion steht. Ein gewisser Steppenwolf (Ciarán Hinds) ist im Auftrag des mächtigen Darkseid (Ray Porter) bereits mit seiner Armee von Dämonen auf dem Weg, um auf der Erde drei sogenannte Mutterboxen zurückzuerobern, die Darkseid vor tausenden von Jahren hier verloren hat. Wer sie besitzt, beherrscht das Universum. Das muss unbedingt verhindert werden, weshalb Batman unter seiner richtigen Identität Bruce Wayne nach Verstärkung sucht.

Zuerst gewinnt er Diana Prince (Gal Gadot), besser bekannt als Wonder Woman. The Flash (Ezra Miller) und Cyborg (Ray Fisher) sind die nächsten Superhelden, die sich anschließen. Mit Aquaman (Jason Momoa) hat die neu gegründete ‚Justice League’ auch noch den Herrn der Meere auf ihrer Seite. Doch es hilft alles nichts, ihr Gegner ist zu stark. Steppenwolf bringt zwei der Mutterboxen in seinen Besitz. Als letzter Ausweg bleibt, Superman wieder zum Leben zu erwecken...

Justice League - Ein Abklatsch von den Avengers?
Aliens, die unseren Planeten bedrohen und aufgehalten werden müssen. Einmal davon abgesehen, dass man gar nicht mehr zählen kann, wie oft einem diese Grundstruktur eines Science-Fiction-Plots in den letzten Jahrzehnten schon vorgesetzt wurde, ist es aber im Grunde genommen auch die gleiche Story, die uns schon mit den «Avengers» vorgesetzt wurde. Somit wirkte das Ganze nur noch wie ein Abklatsch der Avengers. Der letzte Teil «Avengers: Endgame» durfte immerhin drei Stunden dauern, der ursprüngliche «Justice League»-Film hatte die Auflage, den Kampf Superhelden vs. Aliens in zwei Stunden abzuhandeln. Das war selbstverständlich viel zu kurz, um auch noch neue Comic-Figuren einzuführen. Heraus kam eine ordentliche Special-Effects-Orgie, die einfach nicht aufhören wollte, um mit lautem Actiongetöse die an sich lausige Story zu übertünchen.

Nachdem sich auch «Justice League»-Darsteller wie Jason Momoa und Ray Fisher der Protestbewegung der Fans anschlossen, zeigte man sich in den Chefetagen von DC Comics und Warner Brothers schließlich einsichtig und Zack Snyder bekam nochmals 70 Mio. Dollar in die Hand, um endlich seine Version realisieren zu können. Etliche Szenen, die Snyder noch 2017 drehte, kamen nicht in der Ursprungsfassung von «Justice League» vor, weil sie anscheinend zu düster waren. Zusätzliche Szenen drehte Snyder im Herbst 2020, sodass ihm letztlich so viel Filmmaterial vorlag, dass er daraus zuerst eine vierteilige Miniserie entwickeln wollte. Jetzt ist daraus ein vierstündiges Filmepos geworden, von dem man nicht weiß, was man davon halten soll.



Die volle Dröhnung – allerdings nur im alten Fernsehformat
Gewiss kann Snyder jetzt viel mehr in die Tiefe gehen, um Figuren einen psychologischen Unterbau zu geben. Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Aber was auch diesmal wieder dominiert, ist die Action. Daher dienen die etwas ruhigeren Momente letztendlich nur als Intervall, um von einer Zerstörungseinheit zur nächsten zu kommen, und das meist in düsterer Atmosphäre und mit bierernsten Protagonisten. Lediglich Aquaman und The Flash bringen etwas Humor ins Spiel. Und obwohl doch viele Szenen hinzugekommen sind, fühlt sich «Zack Snyder’s Justice League» nicht viel anders an als «Justice League», nun aber in doppelter Länge. Das geht oft zu Lasten der sowieso schon dürftigen Spannung, weil man im Grunde doch weiß, wie alles ausgehen wird.

Kurzum: Das Superhelden-Spektakel ist zu lang geraten und wirkt oftmals zwanghaft aufgepeppt, um den Fans zumindest optisch etwas zu bieten. Ja, mit seinen aufwendigen Special-Effects wird nochmals immens viel geboten, auch wenn man sich bei dieser Laufzeit schnell an solche Bilderfluten gewöhnt. Die volle Dröhnung – allerdings im 4:3-Format, wie man es noch von alten Röhrenfernsehern gewohnt war. Warum, ist nicht ganz nachvollziehbar. Vermutlich war «Zack Snyder’s Justice League» mal für IMAX-Kinos gedacht, aber auch die sind seit Monaten geschlossen. So bleibt nur der Bildschirm mit schwarzen Rändern links und rechts.

Fazit: Neue Szenen, alte Story! Damit ist «Zack Snyder’s Justice League» zwar länger, aber nicht unbedingt ergiebiger geworden. Mehr als einen kalten Kracher sollte man also auch diesmal nicht erwarten.

«Zack Snyder’s Justice League» kann bei Sky geschaut werden.

Kurz-URL: qmde.de/125797
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Stargamer
26.03.2021 12:02 Uhr 1
Auch hier gilt mal wieder: Bitte jemand anderes, am besten mit Ahnung, den Artikel lesen lassen um Fehler zu vermeiden. Das ist doch nicht so schwer...
Torsten.Schaub
26.03.2021 12:27 Uhr 2
Dieses Fazit ist völliger Blödsinn! Ich würde es sogar als Beleidigung sehen und vermute, dass da jemand beide Filme nicht gesehen oder zumindest kein Fan von Comicverfilmungen ist.



Der neue Film bietet wesentlich mehr, als was die Kinoversion von Joss Whedon gebracht hat. Es gibt viel mehr über die Charaktere Flash und Cyborg, die ganze Handlung ist auch viel runder. Wo einem Whedon den Zuschauer vor vollendete Tatsachen stellte und viele mit einem Fragezeichen sitzen liess, erklärt Zack Snyder die ganze Handlung genauer. Wie, warum usw. Als Zuschauer versteht man alles viel besser. Auch gibt es mehr Action, einige bessere Effekte, aber vor allen (was sehr wichtig ist) wird hier genau erklärt wie und eben auch warum man Superman wiederbelebt. Whedon stellte es einfach nur so dahin, Snyder erklärt es! Bisher kann man sagen, dass man bis zu 80%einen völlig neuen Film zu Gesicht bekommt und er um soviel besser ist als die erste Version.



Doch leider, leider gibt es auch eine schwere Pille zu schlucken. Da die (ich muss es so sagen) die Idioten von Warner Brothers es einfach nicht auf die Platte bekommen eine gute Verfilmungsreihe auf die Beine zu stellen, wir nie erfahren werden, wie es zum Cliffhanger kommen wird. Diese Vollidioten fangen teilweise wieder von vorne an. Schon damals, am Ende von der Dark Knight Trilogie hatte man eine so gute Möglichkeit, dort weiter zu machen, mit Night Wing. Aber nöö, das wollte man nicht. Ben Affleck und Henry Cavill passen so gut in ihre Rollen als Batman und Superman. Affleck hatte sogar einen Cameo in Suicide Squad. Und da liegt einfach der große Unterschied zwischen Marvel und Warner/DC. Bei Marvel passt alles zusammen, aber Warner will immer wieder seinen Kopf gegen DC durchsetzen und quatschen den Machern ständig rein. Man sollte langsam mal die neuen Filme boykotieren und Warner zeigen, dass es den Fans langsam reicht immer und immer wieder aufgewärmte Geschichten zu sehen.
Vittel
26.03.2021 13:28 Uhr 3
Ich glaube, der normale Filmfan und Kinogänger ohne spezielles Faible für Comics hat langsam genug von den Superheldenfilmen.

Ich glaube gerne, dass diese Version sehr viele Dinge anders macht und das sie theoretisch besser ist und man da viele valide Argumente aufzählen kann.

Aber es bleibt ein Film von Leuten in engen Kostümen, die sich gegenseitig eins über die Rübe geben.

4:3 und 4h Länge setzen dem Ganzen dann die Krone auf. Im Imax ist das bestimmt ne tolle Erfahrung, auf meinen TV zu Hause einfach nur grottig und 4h sind echt nur für Hardcorefans erträglich.
Fabian
26.03.2021 13:31 Uhr 4

Deine Meinung. Und die ist genauso legitim.



Schon mal überlegt, ob dass das Konzept von Warner ist? Ständig neu beginnen, ganz kurze Franchises machen, um möglichst viele Menschen abzuholen? Ich würde mir sehr schwer tun, jetzt ins Marvel Universum einzusteigen und tue mir auch mit den Disney-Serien schwer.
Torsten.Schaub
26.03.2021 17:01 Uhr 5
@ Vittel: Weiss ja nicht, was für einen Fernseher du hast, aber wenn ich bei mir auf "Film Zoom" umgeschaltet habe, war es Klasse und wie normal!



Und natürlich ist solch ein Film nur was für Comic- und Superheldenfans, ist doch Logisch. Alle anderen können damit sowieso nichts anfangen. Und wer jetzt erst ins MCU einsteigt, hat viel zu viel zu schauen und allein schon wegen den Post-Credit Szenen in der richtigen Reihenfolge.
Vittel
26.03.2021 17:09 Uhr 6


Na 16:9 wie jeder aktuelle TV halt. Bei 4:3 Ausgangsmaterial hat man drei Möglichkeiten: 4:3 mit Rändern an den Seiten. 16:9 mit üblen Bildverzerrung oder 16:9 mit Zoom, dann fehlt oben und unten ne Menge.



Ich würde das nur in 4:3 schauen mit Rändern, aber komisch sieht das dann dennoch aus, man ist das halt nicht mehr gewöhnt.
silvio.martin
26.03.2021 18:27 Uhr 7
"Ich würde mir sehr schwer tun, jetzt ins Marvel Universum einzusteigen und tue mir auch mit den Disney-Serien schwer."



Mir und mich verwechsel ich nicht, dass kommt bei mich nicht vor..... Diesen Reim kennt sicher jeder und nach diesem Zitat wundert es mich keine Spur, was hier so abgeht. Das Fabian der Chefredakteur bzw. Gschäftsführer hier ist, sagt eigentlich alles. Sorry, aber das ist sowas von peinlich, wenn man MIR und MICH nicht einmal auseinanderhalten kann, dann kann man auch sonst nix mehr erwarten, traurig.
Fabian
26.03.2021 18:54 Uhr 8

Ja, in der Eile habe ich mich/mir verwechselt und nicht Korrektur gelesen. Ich hoffe, du kannst heute Nacht schlafen und wirst nicht vom Duden-Monster gebissen. Ein lieber Kollege sagte mal, wenn die sachlichen Argumente fehlen, fangen die Leute an, sich über Rechtschreibung, Aussage oder andere Details zu beschweren. Du hast es beispielsweise auch nicht geschafft, "Geschäftsführer" richtig zu schreiben. Mach ich deshalb ein Fass auf? Nein.



Quotenmeter ist seit November deutlich erfolgreicher als vorher. Wir arbeiten mit mehr Profis zusammen als vorher, haben unsere Stärken ausgebaut und wissen, wo wir Details sparen können. Beispielsweise legen wir mehr Wert auf Besprechungen von guten Experten, tauschen uns mit zahlreichen Leuten aus (beispielsweise letzte Woche ein Interview, das mehrfach zitiert wurde, und arbeiten an neuen Ideen.



Woher hast du eigentlich die Information, dass ich Chefredakteur bin? Wir haben diese Bezeichnung gestrichen, weil wir Hierarchien abgebaut haben. Das ist sehr konstruktiv. Mit die besten Artikel sind entstanden, weil hier inzwischen jeder seine Leidenschaft verfolgt. Die Podcast-Vorstellungen sind sehr beliebt und die Anbieter bitten uns über sie zu schreiben, Kiosk ist informativ und mit "What the Game" hatten wir etwas völlig Neues. Außerdem bieten wir Buchvorstellungen. Wir behaupten nicht mehr, ein Medienmagazin zu sein, das hauptsächlich über Film und Fernsehen berichtet, wir leben es aus. Dazu gehören auch Medien wie Instagram, YouTube, Bücher, Zeitschriften und was es nicht alles gibt. Die Palette an Ideen ist riesig und wird Stück für Stück umgesetzt.
silvio.martin
26.03.2021 19:25 Uhr 9
Getroffene Hunde bellen sag ich dazu nur. Und ohje, ich habe das e bei Geschäftsführer vergessen. Die Fehler die ihr Euch Tag für Tag so leistet, sind gar nicht mehr zu zählen. Du bist der Chef des Ganzen, ob nun Chefredakteur, Geschäftsführer oder was auch immer, aber anscheinend hast Du offensichtlich Deine Mannschaft nicht im Griff, denn Korrekturlesen gibt es ja bei euch nicht wirklich. Ansonsten würden Eure Artikel nich vor Fehlern nur so strotzen. Und von der Art und Weise des Schreibens wollen wir erst gar nicht anfangen. Und ich bin ja nicht der einzige, der Euch dafür kritisiert. Ich bin seit Jahren treuer Leser, aber die Verschlechterung in letzter Zeit ist absolut unübersehbar.



Aber auf jeden Fall schon mal ein Fortschritt, dass auch mal auf Kritik reagiert wird. Nur solltet ihr auch mal Stellung nehmen zu den hier immer wieder kritisierten Sachen und einfach auch mal an Euch selbst arbeiten.
Stargamer
27.03.2021 00:16 Uhr 10
Mit Profis zusammenarbeiten heißt wohl in diesem Zusammenhang ihr führt Interviews mit Profis. Und nicht unbedingt das hier Profis arbeiten. Dagegen spricht halt leider die Fehlerquote in letzter Zeit. Und warum im Impressum keine Redaktion mehr aufgeführt wird, wirft auch Fragen auf.
Ist jetzt mehr Fehler machen eine Stärke auf die du dich beziehst und Korrekturlesen damit fehlerfreie Artikel veröffentlicht werden ein Detail was man sparen kann?



Wie gesagt, hier beißen sich deine Worte mit dem was man hier jeden Tag erlebt. Dass hier im Artikel immer noch ein inhaltlicher Fehler ist, der einem Profi sofort auffallen muss, ist das beste Beispiel.
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