An Feiertagen wie Weihnachten oder eben auch zu Ostern richtet der Bundespräsident das Wort direkt an die Bürger Deutschlands, zumeist um mit warmen Worten das entsprechende Fest zu versüßen. Bislang dürfte diese Gelegenheit für viele Bürger einer der wenigen Berührungspunkte mit der Politik gewesen sein, nicht so natürlich in aktuellen Zeiten. Nahezu täglich flimmern Berichte und Reden aus und über die Bundesregierung über den Äther, woran auch bereits Kritik laut wurde. Die Sender wehren sich gegen diese Kritik damit, dass ein entsprechendes Interesse der Öffentlichkeit eben bestünde und man daher den großen Informationshunger stillen müsse.
Recht geben muss man ihnen wohl damit zum Teil. Die «Ansprache des Bundespräsidenten» sahen am gestrigen Samstag, dem 03. April im Ersten ab 20 Uhr ganze 5,91 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren und auch bei den jünger definierten Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren waren 1,48 Millionen mit dabei. Erreicht wurden also 21 Prozent Marktanteil im Gesamten und 20,6 Prozent bei den Jüngeren. Folglich ist das Interesse offenkundig da. Ebenfalls lief die Ansprache zuvor im ZDF, jedoch bereits ab 19:15 Uhr.
Im Zweiten waren lediglich 3,06 Millionen Zuschauer dabei, davon Jüngere waren es nur 0,34 Millionen. Somit beliefen sich die Marktanteile auf insgesamt 13 und bei den Jüngeren 6,3 Prozent. Natürlich sind das immer noch eine Menge Zuschauer, jedoch merkt man, dass das Argument des großen Interesses auch an der Sendezeit liegen kann. Ob nun die öffentlich-rechtlichen schlicht ihrer Arbeit nachkommen und wichtige Informationen vermelden oder ob sie es etwas übertreiben mit der aktuellen Berichterstattung aus Regierungskreisen müssen sicherlich Andere beurteilen. Die Zahlen zeigen jedoch, dass man sich mit dem genannten Argument allein auf Dauer nicht rechtfertigen können wird.
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