Nachdem der Privatsender ProSieben am 19. April den Coup landete, das erste ausführliche Interview mit der Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock zu führen, hat man nun bekannt gegeben, dass auch der Spitzenkandidat der SPD Olaf Scholz im Berliner Studio der roten Sieben vorbeischauen wird, und zwar am kommenden Mittwoch, 12. Mai. Seitdem hat sich beim Sender allerdings personell etwas getan, denn Ende April erhielt man Zuwachs in Person der ehemaligen «Tagesschau»-Sprecherin Linda Zervakis. Diese wird im Rahmen des Scholz-Interviews nun ihre Premiere feiern und damit Katrin Bauerfeind ersetzen.
Auch das männliche Pendant ist neu: So wird nicht Thilo Mischke dem Finanzminister gegenübersitzen, sondern der ehemalige ntv-Moderator Louis Klamroth. Auch er ist erstmals für ProSieben im Einsatz. Mischke und Bauerfeind gingen zuletzt mit gemischten Kritiken aus dem Interview heraus. Einerseits wurde deren frischer Wind gelobt, viel Kritik mussten sich die beiden vor allem für das Applaudieren am Ende des Interviews anhören. Beibehalten wird dagegen die Übersetzung in Gebärdensprache, die es schon am 19. April zu sehen gab.
„Mit unserem ersten Kanzler-Kandidat:in-Interview in der Prime Time haben wir rund 2,7 Millionen Zuschauer:innen erreicht. Diese Zahl zeigt: Der Sender und die Marke ProSieben haben die Kraft, mit politischen Themen junge Zuschauer:innen zu erreichen. Diesen Weg setzten wir mit dem Kandidaten-Interview mit Olaf Scholz fort. ProSieben wird vor der Bundestagswahl neben klassischen Interviews weiter politische Themen besetzen, die den Menschen unter den Nägeln brennen - so wie es Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf und ProSieben mit der Pflege-Dokumentation #nichtselbstverständlich gelungen ist", erklärt Senderchef Daniel Rosemann.
Produziert wird «ProSieben Spezial Live. Der Kanzlerkandidat im Interview» von K2H in Zusammenarbeit mit Florida TV. Das Interview wird am 12. Mai um 20:15 Uhr ausgestrahlt, «Grey’s Anatomy» und «Seattle Firefighters» verschieben sich dementsprechend um etwa 45 Minuten. Ob die Quoten allerdings erneut besagtem Niveau ausfallen werden, darf durchaus bezweifelt werden. Zwar erreichte das Baerbock-Interview eine Netto-Reichweite von 2,7 Millionen Zuschauern, betrachtet man die durchschnittliche Werte der Sendung liegen dieses signifikant niedriger. Damals wurden 1,07 Millionen Interessierte ausgewiesen, was für Marktanteile von 3,3 Prozent auf dem Gesamtmarkt und 8,5 Prozent in der Zielgruppe reichte. Beide Werte sind unterhalb des Senderschnitts anzusiedeln. Erschwerend kommt hinzu, dass Olaf Scholz erst vergangenen Montag dem ZDF ein ausführlicheres Interview gab. «Was nun, Herr Scholz?» interessierte um 19:20 Uhr lediglich 2,62 Millionen Zuschauer. Am Markt wurden 10,1 beziehungsweise 4,7 Prozent gemessen. Ein Interview mit Armin Laschet, Spitzenkandidat der CDU, sorgte an selber Stelle für 14,0 und 6,1 Prozent.
Es gibt 8 Kommentare zum Artikel
05.05.2021 14:29 Uhr 1
Ah, ein Artikel aus der Zukunft, dem Jahr 2023.
Oder einfach mal wieder nicht gelesen was man schreibt und blind veröffentlicht...
05.05.2021 21:06 Uhr 2
06.05.2021 13:28 Uhr 3
Leider hat man den Leuten hier nicht beigebracht das man seine Fehler transparent korrigiert. Somit sieht es so aus als hätte ich eine falsche Aussage getroffen obwohl zum Zeitpunkt meines Kommentars ein Fehler im Artikel war.
06.05.2021 13:43 Uhr 4
06.05.2021 14:53 Uhr 5
Ja, natürlich habe ich es mir denken können....
@Vittel: joar, so langsam aber sicher vierlieren Wirn hier wohl alle die Übersicht deswegen....
06.05.2021 16:08 Uhr 6
06.05.2021 17:56 Uhr 7
immer wieder gut...
10.05.2021 13:01 Uhr 8
Zwischen "völlig egal" und "bejubeln" liegen Welten. Es ist halt alles nicht mehr so wirklich relevant rund um TV und Quoten. Die gesamte Branche siecht dahin, "Geis", "Meis", "Rab", das hat alles nicht mehr den Stellenwert wie vor 20 Jahren noch, da muss man nicht noch extra nachtreten und den Finger in die Wunde legen.