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Dieses Bild hat sich in den weiteren Tagen verfestigt, denn der Sender ABC startet lediglich mit zwei neuen Shows ins neue Jahr. «The Wonder Years», ein Reboot der ehemaligen Serie, und «Queens» ein Hip-Hop-Drama über mehrere Frauen, die eine Band waren und nun wieder zusammenfinden. Ansonsten wird die US-Version der «Höhle der Löwen» bald die 300. Episode erreichen, das US-«Let’s Dance» bekommt die Staffeln 30 und 31 spendiert. Mit «Supermarket Sweep», ein Format aus dem Jahr 1965, soll der späte Sonntagabend bedient werden.
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Der Disney Investor Day im Dezember 2020 hatte da deutlich mehr Strahlkraft. Mehrere Pixar-Serien wie «Baymax», «Moana», «Tiana» und «Dug Days», die auf dem Hit «Oben» basieren, wurden angekündigt. Zudem gibt es mehrere neue «Star Wars»-Serien, die den Dienst beflügeln sollen. Vielleicht war es auch ein Fehler, mehrere ehemalige FOX-Studios zu schließen und die jährliche Anzahl an Pilotfilmen zu reduzieren.
Kareem Daniel hebt zwar die Flexibilität der Plattformen hervor, aber einen wirklichen Kurs hat das Unternehmen nach wie vor nicht. Welche Formate laufen wirklich bei Disney+, welche Serien werden für Freeform produziert und gibt es überhaupt noch irgendeinen Grund, lineares Fernsehen zu schauen, wenn es bei den kleineren Kanälen gar keine Exklusivität mehr gibt. Ob es wirklich so sinnvoll ist, in der Pandemie einen riesigen Konzern umzubauen, wird sich zeigen. Jedenfalls wäre es unüberlegt, den Fernseharm, der die Cash-Cow des Unternehmens ist, ausbluten zu lassen.
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