Hat man die Zuschauerzahlen des DFB-Länderspiels von gestern gesehen, so dürfte klar sein, dass es die restliche Formate am Abend nicht leicht hatten und es erscheint offensichtlich, dass hier und da Abstriche hingenommen werden mussten. So auch bei ProSieben und der neuen Folge «Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte». Man landete in der Primetime bei 0,9 Millionen Zuschauern, wovon immerhin 0,52 Millionen Zielgruppen-Zuschauern für entsprechend gute 9,4 Prozent Marktanteil sorgten. Insgesamt dürfte man mit den 3,6 erreichten Prozent kaum zufrieden sein. Im Anschluss an die Langzeit-Ärzteserie lief das Pendant «Seattle Firefighters - Die jungen Helden». Hier konnte ProSieben auf noch 0,81 Millionen Zuschauer zählen, welche den Marktanteil bei 3,1 Prozent hielten. In der Zielgruppe ein gleiches Bild, denn mit 0,42 Millionen Zuschauern musste man glücklicherweise relativ wenig abgeben, der Marktanteil sank jedoch deutlich auf 6,7 Prozent.
Einfach wäre es jetzt an dieser Stelle zu sagen, dass schlichtweg RTL gestern so stark war, dass man damit rechnen musste etwas an Zuschauern zu verlieren. Das wäre die einfache Erklärung und sicherlich keine falsche. Jedoch lief es für die Ärzte aus Seattle mit der neuen Staffel bisher noch nie wirklich grandios, in Spitze erreichte man 1,32 Millionen Zuschauer (5. Mai), der beste Marktanteil zeigte sich mit 4,4 Prozent (28. April), die beste Zielgruppen-Reichweite spielte sich mit 0,74 Millionen (28. April) ab und der beste Marktanteil in der Zielgruppe zeigte sich, überraschenderweise gestern mit 9,4 Prozent. Somit bildet die niedrigste Reichweite in der Zielgruppe, die gestern erreichten 0,53 Millionen Zuschauer, den besten Marktanteil der bisherigen Staffel mit den erwähnten 9,4 Prozent. Deutlich wird also, dass die "einfache" Erklärung hier nicht zum Ziel führt.
Etwas klarer ist das Bild bei den Feuerwehrleuten aus Seattle, diese sind nämlich stark gestartet und lassen seitdem nach. Woche für Woche wandern einige Zuschauer ab, ganz unabhängig von Kontrast- oder Konkurrenzprogramm. Hier spielte also das RTL-Konkurrenz oder gar die Katze bei RTLZWEI keine Rolle für die bedenklich Leistung, wenn man auch bei ProSieben sich bei einem Marktanteil von 6,7 Prozent in der Zielgruppe noch nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wird. Noch nicht.
Es gibt 6 Kommentare zum Artikel
03.06.2021 10:29 Uhr 1
Gibt es eigentlich einen Grund warum die 4.Staffel bei Disney+ eigene dt. Episodentitel hat und warum es kein Intro gibt. Bastelt sich das ProSieben wirklich selber dazu?
03.06.2021 11:12 Uhr 2
03.06.2021 14:22 Uhr 3
ProSieben ist allgemein wie die ARD drauf, alles selber zu benamsen. Sage nur Atlantic Medical, wie Seattle Firefighters.
03.06.2021 17:39 Uhr 4
Auweia, habe erst "besamen" gelesen
03.06.2021 19:22 Uhr 5
In den 80ern war es Gang und Gebe, Filmnamen zu ändern. Das meistens allerdings aus Verkaufstechnischengründen um billige Action-Gurken an den Mann bringen zu können. Dumm nur, wenn einige Jahre später eine echte Fortsetzung kam wie z. B. bei Bloodsport.
Heute werden Titel teilweise auf richtig dümmliche Art verändert und wenn dann eine Fortsetzung kommt, die nichts mehr mit der Titelbegung des Erstlings zutun hat, stellt man noch dümmlichere Zusatztitel dazu. Diese sogar in englich. Beste Beispiel sind: "96 Hours" eigentlich "Taken". In der Fortsetzung geht es nicht mehr um 96 Stunden. Und natürlich "Fluch der Karibik". Der eigentliche Fluch spielte in Teil 2 keine große Rolle mehr und plötzlich griff man zusätzlich auf den Originaltitel "Pirates of the Caribbean" zurück.
Zugegeben, bei "Atlanta Medical" kann man es ein bischen verstehen. Unter dem Originaltitel "The Resident" (zu Deutsch: "Der Bewohner") kann man sich nicht wirklich viel vorstellen und das es sich dabei um eine Krankenhausserie handelt. Aber "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" statt "Station 19" ist Quatsch.
03.06.2021 22:26 Uhr 6