Im März 2018 sorgte der Anschlag auf den ehemaligen russischen Oberst Sergei Wiktorowitsch und seine Tochter Julija im britischen Salisbury für Schlagzeilen auf der ganzen Welt. In vielen Ländern wurden russische Diplomaten ausgewiesen und Sanktionen gegen Russland verhängt. Während in den Medien vor allem die politischen Auswirkungen diskutiert wurden, hatten die Behörden in Salisbury selbst mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Genau hier setzt die britische Mini-Serie «Der Giftanschlag von Salisbury» an, die seit 10. Juni bei arte zu sehen ist.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Tracy Daszkiewicz, die Direktorin des örtlichen Public Health of Wiltshire Councils. Daszkiewicz wird unmittelbar nach den Anschlägen mit der schwierigen Aufgabe betraut, herauszufinden, mit welchem Gift Sergei Wiktorowitsch und seine Tochter Julija vergiftet wurden. Ihre Arbeit wird zudem durch den Umstand erschwert, dass Vater und Tochter als beste Spur in dem Fall nicht befragt werden können, da sie gerade um ihr Leben kämpfen. Auch kommt es schon bald zu weiteren Fällen und mehr Menschen zeigen ähnliche Symptome wie Sergei und Julija.
Als sechs Monate nach dem Anschlag schließlich scheinbar wieder Ruhe in Salisbury einkehrt, gibt es plötzlich zwei neue Opfer zu beklagen. Dawn Sturgess und ihr Freund Charlie Rowley fallen mit ähnlichen Symptomen wie bei den Giftopfern im März ins Koma und erneut müssen die Behörden in Salisbury ermitteln. Dabei stehen sie vor dem gleichen Problem wie vor einem halben Jahr: Die Opfer selbst können ihnen bei den Ermittlungen nicht helfen.
Auch wenn der Anschlag im März 2018 für Schlagzeilen auf der ganzen Welt sorgte und zu Spannungen zwischen vielen westlichen Ländern und Russland führt, fokussiert sich «Der Giftanschlag von Salisbury» nicht auf die große internationale Bühne. Stattdessen stehen die Bewohner von Salisbury im Mittelpunkt und die Angst, die zur damaligen Zeit in der Stadt umging. Dadurch erhalten die Zuschauer einmal einen etwas anderen Blick auf die Anschläge, die im Winter 2018 für Wochen die Berichterstattung in den Medien bestimmten.
Die Drehbücher stammen dabei von Declan Lawn und Adam Patterson, die in ihr Skript auch viele Interviews mit damaligen Betroffenen einfließen ließen. Für die Inszenierung war Saul Dibb verantwortlich. Der Engländer ist unter anderem durch die Kriegsdramen «Journey’s End» und «Suite française – Melodie der Liebe» bekannt.
In den Hauptrollen sind in «Der Giftanschlag von Salisbury» Anne-Marie Duff als Tracy Daszkiewicz, William Houston als Ted Daszkiewicz, Annabel Scholey als Sarah Bailey und Rafe Spall als DS Nick Bailey zu sehen. Weiterhin gehören auch Darren Boyd, Nigel Lindsay, Amber Agar, Wayne Swann und Jill Winternitz zum Cast.
In Großbritannien feierte die dreiteilige Mini-Serie im Juni des vergangenen Jahres ihre Premiere. Hierzulande wurde das Format auf vier Episoden ungeschnitten und läuft nun seit 10. Juni bei arte.
«Der Giftanschlag von Salisbury» ist in der arte-Mediathek verfügbar.
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