Bei ProSieben dürfte man mit großen Sorgen auf Streamingdienste wie Netflix, Prime Video oder Disney+ blicken, denn ein noch immer gehöriges Standbein des sich verändernden Senders sind US-Serien. Diese werden auf den genannten Streamingdiensten ebenfalls angeboten, und das ohne Werbeunterbrechung. Im Falle von «Grey’s Anatomy – Die jungen Ärzte» erfolgte die Ausstrahlung bei Disney+ sogar eine Woche früher als im linearen Fernsehen der roten Sieben. Ein Trend, der künftig nicht weniger werden dürfte, weshalb ProSieben verstärkt auf Eigenproduktionen setzt und ab Herbst sogar die Sitcoms am Montag abschafft.
Im Frühling stand nun aber erstmal der Start der 17. Staffel der Krankenhaus-Serie aus Seattle auf dem Plan. Los ging es am 28. April mit einer Crossover-Folge mit «Seatlle Firefighters», weshalb die beiden Serien die Plätze tauschten und die Ärzte erst ab 21:10 Uhr auf Sendung gingen. 1,29 Millionen Zuschauer ab drei Jahren verfolgten den Auftakt. Davon stammten 0,74 Millionen aus der Zielgruppe, was 9,2 Prozent des Marktes entsprach. Insgesamt holte man 4,4 Prozent Marktanteil. Eine Woche später – dann zur gewohnten Zeit um 20:15 Uhr – schalteten 1,32 Millionen ein, der Marktanteil sank leicht auf 4,3 Prozent. In der werberelevanten Gruppe reichte es mit 0,68 Millionen Sehern zu einer Quote von 8,6 Prozent.
Am 12. Mai musste sich die Folge „Neuland“ dem ProSieben-Programm, das ein Kanzlerkandidaten-Interview vorsah, unterordnen. Folglich ging es erst um 21 Uhr los. Der mäßige Vorlauf wirkte sich auch auf «Grey’s Anatomy» aus, für das nur 1,01 Millionen Zuschauer einschaltente. Der Abwärtstrend bei den Quoten hielt dadurch an. Es standen 3,4 Prozent insgesamt und 7,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zu Buche. Die beiden weiteren Mai-Ausgaben kamen dann auf Reichweiten von 1,21 und 1,14 Millionen Zuschauer. Aus der Zielgruppe stammten 0,68 und 0,61 Millionen Jüngere. Die Marktanteile lagen bei 4,1 und 3,8 Prozent insgesamt und 9,3 und 8,3 Prozent bei den Umworbenen.
Der Juni begann mit einem Tiefpunkt mit einer Reichweite von nur 900.000 Zuschauern. In der für die Werbewirtschaft wichtigen Zuseherschaft rutschte man auf 0,53 Millionen Seher ab. Dennoch hielten sich die Quoten im Rahmen und lagen mit 3,6 respektive 9,4 Prozent im Senderschnitt. Den Abschluss der ersten Ausspielrunde gab es am 9. Juni zu sehen, den 1,08 Millionen verfolgten. Der Zielgruppenanteil schaffte einen neuen Höchststand für die 17. Staffel von 9,5 Prozent. Insgesamt betrug die Sehbeteiligung 4,3 Prozent.
Im Schnitt markierte ProSieben mit den ersten sieben Folgen damit ein 1,14-millionenköpfiges Publikum, was vier Prozent des Gesamtmarktes entsprach. 0,63 Millionen Zuschauer aus der Zielgruppe sorgten für 8,9 Prozent. Im vergangenen Jahr strahlte man die 16. Staffel ebenfalls zweigeteilt aus. Damals begeisterten die ersten acht Folgen im Schnitt 1,23 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Der Zielgruppenmarkanteil lag mit 10,0 Prozent erheblich über dem Niveau von 2021.
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