Dem ‚Spiegel‘ liegen offenbar Informationen aus Branchenkreisen vor, wonach Entertainer Stefan Raab an einer Neuauflage von «TV Total» arbeite. Dem Bericht zufolge könnte das Comeback bereits im Herbst erfolgen – im Wochenrhythmus. Bei der Einführung der Show war das Late-Night-Format ebenfalls zunächst nur wöchentlich zu sehen, ehe es auf vier Tage pro Woche ausgeweitet wurde. Raab werde die Neuauflage der 2015 beendeten Sendung allerdings nicht moderieren. ‚Der Spiegel‘ brachte stattdessen den Kabarettisten Sebastian Pufpaff ins Spiel. Raab will mit seiner Firma Raab TV als Produzent tätig sein.
‚Spiegel‘ schrieb zudem, dass die Idee des TV-Comebacks wohl schon seit dem vergangenen Jahr, „unter strenger Geheimhaltung“, verfolgt werden. Ob es wirklich so kommen wird, ist derzeit aber noch völlig unklar. Ein Sender-Sprecher könne die Rückkehr der Show zu ihrem Stammsender nicht bestätigen. Die Idee klinge aber „verlockend“. Brainpool, die Mutterfirma von Raab TV, und Pufpaffs Management verweigerten dem ‚Spiegel‘ eine Aussage. Aktuell ist der Kabarettist bei den Öffentlich-Rechtlichen aktiv.
Während der Corona-Pandemie entwickelte er für 3sat die Satireshow «Noch nicht Schicht», für die es allerdings keine Zukunft gibt. Außerdem ist er in «Pufpaffs Happy Hour» zu sehen und vereinzelt in der «heute show» im ZDF. Sollte es tatsächlich zu einem Comeback von «TV Total» kommen, müsste es nicht automatisch bei ProSieben laufen, schließlich produzierte Stefan Raab zuletzt auch für die Mediengruppe RTL. Das Late-Night-Format «Täglich frisch geröstet» ist inzwischen aber abgesetzt worden. Für ProSieben entwickelte Raab die Formate «FameMaker» und den «FreeESC», ebenfalls nur mit mäßigem Erfolg.
Es gibt 13 Kommentare zum Artikel
25.06.2021 09:48 Uhr 1
25.06.2021 10:25 Uhr 2
25.06.2021 10:27 Uhr 3
25.06.2021 11:58 Uhr 4
25.06.2021 12:00 Uhr 5
25.06.2021 12:55 Uhr 6
Sowohl Raab als auch das Format TV Total stammen aus einer TV-Zeit, die so nicht mehr existiert. Inhaltlich bezog sich die Sendung ja zum größten Teil auf andere TV-Sendungen und Inhalte. Diese gibt es in dieser Form und diesem Bekanntheitsgrad nicht mehr und auch der Spielraum für Witze hat sich (zum Glück) stark verändert. Leute vorführen wie Maschendrahtzaun oder Lisa L., das war damals schon grenzwertig, heute ist es untragbar.
Bereits in den letzten 1-2 Jahren hat man oft gemerkt, wie Raab mit z.B. Leuten und Memes aus dem Internet nichts anfangen konnte. Man kann im TV halt nicht übers Netz herziehen, das Kräfteverhältnis hat sich umgedreht.
Man kann einen anderen Moderator da hinsetzen und eine Late-Night-artige Show konzipieren, aber mit TV Total hat das dann nichts mehr zu tun und ggf. wäre es besser, erst gar keine Erwartungshaltung in dieser Richtung aufzubauen.
Gegen eine Late Night hätte ich grundsätzlich nichts einzuwenden. Ich glaube aber, dass es bei uns an potentiellen Gästen fehlt. Noch mehr Politiker/Selbstdarsteller will man bestimmt nicht sehen und die paar übergreifend bekannten (Alt)stars sind schnell durch: Nora Tschirner, Herfurth, Schweighöfer etc. danach wird es schnell sehr fragmentiert, was die Bekanntheit und den Unterhaltungswert angeht.
25.06.2021 13:17 Uhr 7
In diesem Punkt muss ich leider widersprechen und verweise auf "Wer weiß denn sowas?". Die Rateshow hat ein sehr durchmischtes Panel, da sind auch interessante YouTuber dabei. Es ist ein Mix für Jung und Alt und ist eine gute Familienunterhaltung. Aber Danke, dass du sonst auf meiner Seite bist
25.06.2021 13:54 Uhr 8
In der Tat. Das war aber auch schon immer das un-Raab-igste Format von ihm, vermutlich auch, weil SdR von einer unabhängigen Redaktion betreut wurde.
Aber alles andere aus der Raab-Ära waren doch Formate, die sich einzig um die Person (oder Figur, da es glaube ich schon eine deutliche Trennung zwischen dem Medienmenschen Raab und dem Privatmenschen Raab gibt) Raab drehten. Die waren unglaublich selbstreferenziell, mit Leuten aus seinem Umfeld gefüllt und einer zunehmenden Selbstinstzenierung. Dagegen ist gar nicht so viel einzuwenden, es hat ja funktioniert, weil es dieses extrem familiäre Gefühl mit sich brachte, da Leuten, die man seit Jahren kennt zuzusehen, wie die einfach Spaß haben, so blöde das Konzept auch sein mag. Was Raab die letzten zehn Jahre nie geliefert hat: Innovation. Das war der Feind des Raab-Fernsehens, Stefan Raab mag keine Innovation. Wer TV Total verfolgt hat, sollte das deutlichst gemerkt haben. Raab fühlte sich in er Vergangenheit wohl und die Zuschauer mit ihm.
Und genau das ist das Problem mit allem was mit ihm als Produzent kam: keine Innovation und kein Raab, das ist eine denkbar schlechte Mischung, den dann kommt nur überholter Fernsehbrei heraus, der niemanden vom Hocker haut und auch niemanden aus Nostalgie heranlockt.
Wie will man TV Total aufziehen? So wie in den ersten Jahren? Das haben damals genug andere versucht und erscheint mir in der heutigen fragmentierten Sendelandschaft zunehmend sinnlos.
Wie das TV Total der letzten Jahre? Das hatte außerhalb der Figur Raab kein Konzept, dessen man sich annehmen könnte. Dann wird es eine generische Latenight, die bloß den gleichen Namen trägt.
Was ja auch gar nicht so verkehrt wäre. Für eine gute Latenight Show bin ich immer zu haben. Die Frage ist bloß, ob dann der Name TV Total nicht eher Schaden anrichtet, denn der steht nicht für "anspruchsvolle Latenight" und jeder, der sich die Rückkehr des wohlig-nostalgischen TV-Total-Gefühls erwartet wird schnell enttäuscht abschalten, dass sich das ohne Raab nicht einstellen mag.
Ach, komm. Wir leben in einem Land mit 83 Mio. Einwohnern (+ ein bisschen deutschsprachiges Ausland + den sporadischen englischsprachigen Gaststar, der Film/Album/Serie promoten will). Die Gästeliste einer deutschen Latenight lässt sich locker dauerhaft füllen. TV Total hat zwei Gäste pro Abend durchgeschleust und die Welt ist seither nicht ärmer an Gesichtern geworden.
25.06.2021 14:31 Uhr 9
Eine Rateshow funktioniert auch anders, durch den vorgegebenen Rahmen und die Fragen, da können auch gut unterschiedliche Teams interagieren.
In einer Latenight müssen sich die Gäste und der Host auf Augenhöhe begegnen, das hat mit youtubern und Raab schon vor 10 Jahren nicht funktioniert, weil Raab (verständlicherweise) gar keine Ahnung von der Internetwelt hat, das war dann immer leicht peinlich.
Jetzt sind die youtuber noch viel stärker etabliert in der Gesellschaft, wenn man die ins Fernsehen einlädt, dann wirkt das immer ziemlich holprig, da prallen halt neue und alte Welt aufeinander und keiner kann mit der anderen Welt was anfangen und kennt die auch nicht wirklich.
25.06.2021 14:56 Uhr 10
Natürlich lässt sich eine Gästeliste füllen, aber nicht mal ansatzweise so hochkarätig wie die US Shows. Wir haben da imho auch ein Problem mit dem Starstatus, irgendwie gönnen wir den Stars den Erfolg nicht so richtig. Helene Fischer oder Lena Meyer Landruth z.B., da schaltet doch die Hälfte schon ab, weil man sie aus irgendwelchen Gründen nicht mag.