Viele halten Kai für eine Pflaume. Müder Witz, schon klar! Aber zum Start der neuen «Kaum zu glauben»-Staffel ist es beim Einspieler nicht viel innovativer, wenn der Moderator als jemand vorgestellt wird, der Einhörnern den Traum von zweiten Horn verwirklichen kann. Sonntagabend, Quiztime im NDR: Für diejenigen, die noch wach sind und auf ein Stündchen Lust haben.
Wer es nicht kennt: Bereits seit Juli 2014, als Deutschland noch eine gute Fußball-Nationalmannschaft hatte, gibt es diese Rateshow, bei der die Gäste mit kuriosen Geheimnissen antreten, die wiederum ein Team zu erraten hat. Konkret: Bernhard Hoëcker, Hubertus Meyer-Burckhardt, Stephanie Stumph und Jörg Pilawa.
Hans Jürgen Topf aus Ludwigshafen ist 64 und geht mit Weltstars wie Madonna, U2, Beyoncé, den Rolling Stones oder Elton John seit fast 40 Jahren auf Tour, um sich mit seiner Waschmaschine um deren Klamotten zu kümmern. Gerade jetzt so in den Corona-Monaten hat er ein bisschen Zeit für einen Auftritt im NDR. Die Zuschauer bekommen den Wissensvorsprung, weil dieses Geheimnis eingeblendet ist. Das Rateteam muss erst noch darauf kommen...
"Hans Jürgen hat eine ziemlich große Klappe" lautet der einzige Hinweis. Nun gut, ein halbglatziger Mann mit Brille im Rentenalter darf das. Kommt man damit auf seinen Beruf? So schnell natürlich nicht. 45 Sekunden hat jeder aus dem Rateteam, darf Fragen stellen, der Kandidat antwortet nur mit "Ja" oder "Nein". Pro Person aus dem Rateteam, der nicht auf die Lösung kommt, gibt es 200 Euro für den Kandidaten. Nochmal 200 Euro sind drin, wenn das Team auch nach der Einzelbefragung gemeinsam keine Ahnung hat. Das mag das Trinkgeld sein, wenn die Unterschlüpfer von Madonna gereinigt sind.
Wer kennt noch «Was bin ich?»: Lief mal ähnlich so ab, allerdings langatmiger und mit Schweinchen. Stephanie Stumph tippt auf eine Katzenklappe für Elefanten. "Sie sind der Pyrotechniker der Söhne Mannheims", vermutet Hubertus Meyer-Burckhardt. Nach zehn Minuten ist der erste "Rock´n´Roll waschinfizierte" Kandidat durch und darf mit 1000 Euro heim. Guter Einstieg, aber wer soll sowas erraten?
Achim Schlöffel aus München, 49, tauchte einst als erster Mensch durch den Ärmelkanal von England nach Frankreich. 65 Kilometer. Kann man mal machen! "Dunkle Stunden liegen hinter ihm", so der Ratehinweis. Diesmal kommt das Team auf das Tun, nicht aber auf die Strecke. Runde zwei ist vorbei, erst 21 Minuten der Show. Tempo.
Ex-Lehrer Jörg Hartenburg ist schon 80, hat mal ein Schulbuch für den Deutschunterricht verfasst, durch das eine Million Westafrikaner das schwäbische Ofterdingen kennen. Wie soll man auf sowas kommen? Das "K wie Kehrwoche" als Tipp hilft da nicht viel weiter. Alle vier Rater tippen irgendwas. "Interessant, aber falsch!", sagt Jörg.
Runde vier: Drei junge Damen, Vanessa, Lara und Samira, alle 25, Drillinge und bei der Berufswahl nicht sonderlich einfallsreich: Das Trio hat sich dafür entschieden, Polizistin(nen) zu werden. "So war das nicht geplant" lautet der Hinweis. Dass es Drillinge sind, erkennt Jörg Pilawa schnell. Auch dass es um den Beruf geht. Ab jetzt schalten wir um zu «Was bin ich?».
Es ist scheinbar verdammt schwer zu erraten, dass jemand bei der Polizei arbeitet. 800 Euro gibt´s, blöde, wenn man zu dritt ist. Denn Jörg Pilawa kommt am Ende auf das gemeinsame Tun.
Ulrich Pieper ist sogar schon 82 und hat Deutschlands größte Sacksammlung. Nicht, was man nun denken mag... Es geht um...Hüpf-, Mehl oder Dudelsäcke, über 7000 an der Zahl. Sackrament! "Nach oben völlig offen" ist ein schöner Tipp. Hilft aber nichts. Wieder gibt´s 1000 Euro. Und gute Werbung für das Sackmuseum in Nieheim.
Letzte Runde: Horst Schnahs, 70, hatte Jörg Pilawa mal darauf aufmerksam gemacht, dass in einer NDR-Sendung eine Schraube im Studio herum lag. "Wer hat´s gesehen?" Im Vergleich zu Madonnas Unterschlüpfern mag das ein eher weniger kurioses oder außergewöhnliches Geheimnis sein. Klar aber auch: Pilawa konnte sich daran erinnern.
«Kaum zu glauben» läuft im NDR jeden Sonntagabend ab 21.45 Uhr und ist online in der ARD-Mediathek zu sehen.
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