Bei den Interviewpartnern zeigt sich im "Hotel Matze" eine sehr große Bandbreite - Künstler, Schriftsteller, Unternehmer, Wissenschaftler, Schauspieler, Sportler... von Schriftstellerin Juli Zeh über Comedian Atze Schröder bis hin zu Politökonomin Maja Göpel. Er redet mit Ferdinand von Schirach über Europa, mit Margarete Stokowski über Freiheit und mit Fahri Yardim über Männlichkeit. Kurz gesagt: im "Hotel Matze" geht es um Persönlichkeiten, darum, mehr über Menschen mit außergewöhnlichen Talenten, Erfahrungen oder Biografien zu erfahren und darüber, wie sie diese die Welt sehen und was wir von ihnen lernen können.
In diesen Interviews zeigt sich auch Matze Hielscher besondere Stärke, die nicht nur in seiner angenehmen Stimme liegt, sondern auch darin, dass er seinen Interviewpartnern stets sehr aufgeschlossen und neugierig begegnet und ihnen den Raum gibt, ihre ganz persönlichen Sichtweisen und Erfahrungen darzulegen. Einzig am Ende stellt Hielscher seinen Gästen stets die gleiche Frage: "Was soll eine Woche lang am Alexanderplatz für alle Berliner auf einer Plakatwand zu lesen sein?" Und so banal diese Frage scheint, so spannend sind die unterschiedlichen Antworten, die die Gäste darauf geben.
Was für manche potentielle Hörer ein gewisses Manko sein kann: wie bereits erwähnt liegt die Durchschnittslänge einer Folge bei ungefähr zwei Stunden. Wer also wenig Zeit hat und/oder ein Fan von kurzen, prägnanten Formaten ist, der ist mit "Hotel Matze" tendenziell nicht sonderlich gut bedient. Wer sich aber die Zeit nehmen kann, die Folgen in voller Länge anzuhören, den erwartet nicht nur ein enormer Wissenszuwachs, sondern auch ein echter Hörgenuss.
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