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Die fiktionale Geschichte, die den Handlungsstrang bildet, ist trotz ihrer Raffinesse eher ein Nebenschauplatz des Werkes. Im Fokus stehen vielmehr die von der Geschichte gern vergessenen Motive der Wissenschaftler wie die Arbeit von Albert Einstein und Leó Szilàrd. Besonders die innere Zerrissenheit von Leó Szilàrd findet sich in der Graphic Novel in eindrücklichen Bildern wieder.
Neben der Positionierung von Oppenheimer und seinen Kollegen gibt "Die Bombe" aber auch einen Einblick in die Entstehung des "Manhattan Project" und den führenden politischen Entscheidungsträgern Frank Roosevelt und Harry Truman. Sogar sdas Uran selbst kommt im fiktionalen Anteil des Werkes zur Wort - ein Element, das seine eigene Sicht auf seine Einsatzmöglichkeiten, seinen Nutzen und Schaden hat.
Der Leser bekommt über den Verlauf der bildgewaltigen Seiten einen Eindruck davon, dass die Entscheidung, die zum Abwurf der Atombombe geführt hat, nicht wie der Comic selbst nur in schwarz und weiß betrachtet werden kann.
Die Bezeichnung "Dokufiktion" ist sehr gut gewählt - denn die wenigen fiktionalen Elemente der Graphic Novel sind deutlich als solche zu erkennen und bilden einen spannenden Rahmen zu der optisch und literarisch sorgfältig aufgearbeiteten Dokumentation zur Entstehung der Atombombe.
Die hochwertige Ausstattung des Werkes mit Lesebändchen und sorgfältiger Hardcover-Bindung macht es trotz der Schwere des Inhaltes zu einem Buch, das gerne und oft in die Hand genommen wird. "Die Bombe" wird empfohlen für Leser ab 16 Jahren.
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