Der Unterhaltungsriese Walt Disney befindet sich offenbar in ernsthaften Verhandlungen über eine Übernahme der Pixar Animationsstudios. Nach monatelangen Gesprächen über eine Weiterführung der Zusammenarbeit der beiden Konzerne soll Disney nun den Kauf von Pixar ansteuern, berichtet das Wall Street Journal. Beim Zustandekommen des Deals würde der Pixar-Chef Steve Jobs, der außerdem die Apple Computer Inc.leitet, als größter Einzelaktionär des Disney-Imperiums hervorgehen. Vorerst seien die Verhandlungen jedoch noch an einem sehr sensiblen Punkt und der endgültige Ausgang nicht abzusehen. Eine offizielle Bestätigung der Gespräche gibt es derzeit nicht. "Das sind Marktgerüchte, die wir nicht kommentieren", hieß es von Disney Deutschland-Sprecherin Claudia Hedrys auf Nachfrage von pressetext.
Die beiden Unternehmen verbindet bereits eine langjährige Partnerschaft. Disney hatte sich in der Vergangenheit an Pixar-Produktionen finanziell beteiligt und diese auch vertrieben. Dazu zählten beispielsweise die erfolgreichen Animationsfilme «Toy Story», «Finding Nemo» und «The Incredibles». Vor zwei Jahren hatte Steve Jobs dann plötzlich bekannt gegeben, die Partnerschaft beenden zu wollen und sich um neue Kooperationen umzuschauen. Seit Disney im vergangenen Oktober mit Robert Iger einen neuen CEO bekommen hat, bemüht sich das Filmstudio nun wieder um eine Annäherung zu Pixar.
Eine Einigung wäre für beide Konzerne von Vorteil: Pixar muss sich allmählich entscheiden, wer jene Produktionen, die nach der Disney-Partnerschaft veröffentlicht wurden, vertreiben soll und der Unterhaltungsriese könnte seine Position auf dem Animationsmarkt durch die Übernahme von Pixar sichern. Die traditionellen von Hand gezeichneten Disney-Trickfilme haben in den vergangenen Jahren zunehmend unter dem Erfolg der computer-animierten Produktionen gelitten und die hauseigenen Versuche Disneys in dieses Geschäft einzusteigen, blieben bislang eher enttäuschend.