Tiefgründige Darstellung der berühmten Kanzler-Ohrfeige
Obwohl dieser Moment der Lebensleistung von Serge und Beate Klarsfeld nicht gerecht wird, zeigt das Buch "Die Nazi-Jäger" mit der Ohrfeige gegen den Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger zunächst die medienwirksamste sowie berühmteste Szene aus dem Leben des Duos. Diese kleine Handgreiflichkeit wurde in Deutschland lange kontrovers diskutiert und führte dazu, dass die Aufklärungsarbeit des Ehepaars in Deutschland zunächst keine angemessene Würdigung erfuhr. Durch die Graphic Novel erfährt der Leser, welche Motive und Lebenserfahrungen Beate Klarsfeld dazu brachten, einen Regierungschef zu ohrfeigen. Das Buch zeigt, dass ein ehemaliges NSDAP-Mitglied im Amt des Kanzlers für die deutsche Journalistin ein rotes Tuch war.
Ehe zwischen einer deutschen Journalistin und einem französischen Rechtsanwalt
Während die Graphic Novel die Motive für den lebenslangen Kampf um die Aufklärung der Kriegsverbrechen in Deutschland und die Bestrafung der Nationalsozialisten beleuchtet, steht die Ehe zwischen Beate und Serge Klarsfeld im Mittelpunkt. Das Buch zeigt, wie der Franzose seine deutsche Ehefrau über das schreckliche Schicksal seines jüdischen Vaters in Auschwitz aufklärte. Dabei veranschaulichen die Zeichnungen die traurige und kalte Stimmung, die durch die tragische Familiengeschichte der Klarfelds entsteht. Zugleich wird in diesem Buch deutlich, warum das Ehepaar wegen dieser Vergangenheit bei der Jagd nach deutschen Kriegsverbrechern keine Kompromisse einging.
Unermüdlicher Kampf für die Gerechtigkeit
Die Graphic Novel "Die Nazi-Jäger" vermittelt dem Leser, dass die Klarfelds beim Kampf um Gerechtigkeit für Opfer des Nationalsozialismus selbst auf Glück verzichteten. Dabei zeigt sich der Hass, mit dem Aufklärer unter anderem durch Drohanrufe der Nazis konfrontiert wurden. Andererseits veranschaulichen die Zeichnungen die Erfolge des Ehepaars, das zur Verurteilung von zahlreichen Kriegsverbrechern maßgeblich beitrug. Beispielsweise erläutert das Buch, wie Beate und Serge Klarsfeld den Gestapo-Chef Klaus Barbie aufspürten. Mit Hartnäckigkeit und vielen Aufopferungen sorgt das Ehepaar in den gezeichneten Darstellungen für die Auslieferung verschiedener Nazis. Zudem verdeutlicht das Buch, dass Serge Klarsfeld sich im Gerichtssaal als Anwalt der Opfer engagierte.
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