«Weisheiten»: 3,2,1…meins!

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Das Papstauto, gebrauchte Elektronikgeräte, sogar einzelne Bohnen werden beim Internetauktionshaus eBay verramscht. Wen würde es wundern, wenn es dort auch bald einen Fernsehsender zu kaufen gäbe. Steigern Sie mit und nennen Sie sich Eigentümer von… ProSieben.

Um ehrlich zu sein: Die Lage ist gewiss nicht einfach – vor allem nicht, wenn Sie – in welchem Zusammenhang auch immer – Ihr täglich Brot durch ProSieben verdienen. Denn die Lage ist durchaus ernst: Dem Springer-Verlag liegt wohl weniger an der goldenen Kuh des Senders, als am eigentlichen schwarzen Schaaf der Familie, welches im Übrigen erst seit kurzem schwarze Zahlen schreibt. Ob der Sender nun also verramscht wird, steht nicht endgültig fest.

Das heißt, momentan berufen sich sowohl Springer als auch ProSiebenSat.1 auf ihre letzte Verlautbarung, es werde Nichts und Niemand verkauft. Dass sich solche Meldungen täglich ändern können, steht aber außer Frage. Wer will nun den Sender ProSieben? Wirklich Eigenwerbung machen die Münchener momentan ja nicht gerade: Der Nachmittag – die Trash-Teen-Formate in der 16.00 Uhr Schiene fliegen – von Niveau muss man ab 14 Uhr beim Münchener Sender ohnehin nicht sprechen. Abends? Jede neue Serie, die ProSieben als „Super-Duper-Serie-2006“ angekündigt hat, floppte. Es interessiert halt niemanden, was in einem Casino in Las Vegas vor sich geht, oder ob George Clooney doch noch mal zu «ER» zurückkommt, um seine Nachfolger zu belehren. (Bitte liebe Produzenten: Kommt auf keine dummen Gedanken, lasst Clooney da, wo er ist).

Einer der Hauptverantwortlichen des Hick Hacks steht derzeit noch außerhalb jeder Kritik. Multimilliardär und «Dallas»-Titelmelodie Erfinder Hain Saban, der die Sendergruppe 2003 aufkaufte und dessen Besitz damals als einen seiner Kindheitsträume bezeichnete. Natürlich – Kinderträume zerplatzen, dennoch bleibt ein unguter Nachgeschmack, wenn Saban die Sender nach nur gut zwei Jahren wieder loslassen will. Münteferings viel gescholtener Ausdruck der „Heuschrecken“ lässt in diesem Zusammenhang grüßen. Aber so sind eben nicht nur die Wege des Herren unergründlich, sondern auch die des Menschen.

Zurück zur roten Sieben: Um ProSieben würde es ohne der Holding wohl noch schlimmer stehen – denn dann stünde der Sender ganz ohne Lizenzserien da und das ist weitaus schlimmer als sich mit schlecht laufenden Serien herumzuplagen. Für die TV-Landschaft wäre eine Sprengung der ProSiebenSat.1 Media AG ohnehin nicht denkbar – doch mit Bild und fünf Fernsehsendern droht die Springersche Übermacht. Es bleibt spannend im TV-Business…

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