Im Normalfall sollte der Abend, die Primetime, das 20:15-Uhr-Programm doch der Höhepunkt eines Fernsehtages sein. Seit Wochen rennt RTL dieser Vorstellung hinterher und nicht etwa, weil der Vorabend besser wurde oder die Primetime schlechter, nein, es blieb alles beim Alten, nur die Zahlen änderten sich. Das Positive zu Beginn: «RTL Aktuell» kann auf 2,92 Millionen Zuschauer, wovon 0,66 Millionen aus der Zielgruppe stammen, enorm stolz sein. Die Marktanteile von 17,2 Prozent insgesamt und 19,7 Prozent aus der Zielgruppe sprechen hier für sich. Ebenfalls mehr als zufrieden darf «GZSZ» sein.
Die Dauer-Soap «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» erspielte sich das beste Reichweite-Ergebnis des gesamten privaten Tages ein, lässt man die genannte News-Sendung von gerade weg. Außerdem erzielte die Show das beste private Zielgruppe-Ergebnis. In Zahlen gesprochen erreichte «GZSZ» 2,13 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und davon waren 0,7 Millionen aus der werberelevanten Zielgruppe. Die Marktanteile ergaben insgesamt 9,6 Prozent und in der Zielgruppe starke 15 Prozent. Einen Wert, den RTL bereits um 18:30 Uhr mit «EXCLUSIV - Das Star-Magazin» erreichen konnte. Mit 0,45 Millionen Zielgruppen-Zuschauern reichte es für 15,2 Prozent, während insgesamt 10,8 Prozent Marktanteil erreicht wurden mit 1,66 Millionen Zuschauern. Um nicht noch mehr Zahlen herunterzubeten: Auch «Alles was zählt» lief besser als die Primetime. Doch lange Rede, kurzer Sinn: Nach «GZSZ» folgt die Primetime und mit ihr verabschiedeten sich gestern knapp die Hälfte der Zuschauer.
«Die Bachelorette» schaffte es lediglich 1,06 Millionen Zuschauer zu binden, was den Marktanteil auf 4,2 Prozent in die Tiefe stürzen ließ. Ebenfalls so, wenn auch etwas glimpflicher, lief es in der Zielgruppe ab, denn hier erreichten 0,49 Millionen Zuschauer immerhin noch 8,2 Prozent des Marktes. Immerhin besserte sich der Marktanteil insgesamt wieder mit «Stern TV», jedoch erst ab 22:35 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt schauten 0,97 Millionen Zuschauer das Show-Format, wodurch 6,9 Prozent des Marktes belegt werden konnten. In der Zielgruppe reichte es mit 0,34 Millionen Zuschauern zu 9,5 Prozent. Einzuordnen ist das alles sehr schwer. RTL muss froh sein, dass der Vorabend den Karren dermaßen aus dem Dreck zieht, würde sich der Sender auf die Primetime verlassen müssen, stünden ganz andere Probleme, als das schlechte Abschneiden von «RTL Direkt», auf der Agenda.
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