
Warum ist das so?
ViacomCBS sichert sich lieber garantierte Einnahmen, indem es seine gefragtesten Serien, wie «Criminal Minds», «NCIS», «Shameless» und «Spongebob Schwammkopf», an andere Streamingplattformen lizensiert. Tatsächlich machen ViacomCBS-Inhalte 7,4 Prozent der lizenzierten Katalognachfrage für Hulu, 24,8 Prozent für Amazon Prime Video und 25,6 Prozent für Netflix aus. Übrigens ist ViacomCBS nicht das einzige Unternehmen, das so agiert. Statt HBO Max in Deutschland zu starten, verhökert WarnerMedia für – wie man aus Kreisen des Unternehmens hört – seine Inhalte für sehr gutes Geld. Vor allem Sky Deutschland war ein guter Abnehmer für Kinofilme in der Pandemie.
Logische Schlussfolgerung
Wenn ViacomCBS also im überfüllten SVOD-Bereich wirklich konkurrieren möchte, müsse man die lizenzierten Inhalte zurückziehen und sie exklusiv für Paramount+ anbieten, schließlich lassen sich durch exklusive Inhalte die meisten Abonnenten generieren und binden. Ein Problem für Paramount+ ist daher, dass fast die Hälfte der nachgefragten Inhalte auf Paramount+ nicht exklusiv für die Plattform sind. Zudem hinkt die Plattform der Gesamtnachfrage nach Originalserien deutlich hinterher. Paramount arbeitet bei SkyShowtime mit Comcast zusammen, vermutlich zahlt das Sky eine gute Summe für den Deal.
Große Bibliothek bei der Konkurrenz

Fazit
Bei ViacomCBS gibt es großes Potential, um den eigenen Streamingdienst Paramount+ zu stärken, denn die Nachfrage nach diesen Inhalten ist auf anderen Plattformen enorm, worin einerseits das Problem und anderseits auch die Lösung liegen könnte. Nimmt man anderen Anbietern diese Inhalte weg, verlieren manche Abonnenten womöglich das Interesse an der Konkurrenz und der Griff zu Paramount+ wird noch attraktiver. Dadurch würden ViacomCBS aber sicherlich zunächst garantierte Einnahme-Quellen wegfallen. Bei der Konzernzentrale sind angesichts der Corona-Pandemie die Aufsichtsräte vorsichtig, die aktuellen, attraktiven Einnahmen durch ein neues Modell aufs Spiel zu setzen.
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