Quotennews

«RTL sagt Danke!» geht medial schief

von   |  1 Kommentar

RTL wollte sich mit der Show «RTL sagt Danke!» bei den Alltagshelden der Corona-Pandemie bedanken - schoss sich jedoch ein gehöriges Eigentor mit der Live-Show. Die Quoten überzeugten zudem auch nicht.

Die Grundidee muss eine sehr schöne gewesen sein: Man möchte sich bei all denjenigen bedanken, die sich während der Corona-Pandemie für die Gemeinschaft eingesetzt haben. Bei Pflegekräften, medizinischem Personal, Sanitätern, Paketzustellern, Verkäufern und eben allen, die das System Deutschland am Leben gehalten haben während Lockdown und Ähnlichem. Wie bedanke ich mich bei diesen Menschen als TV-Sender? Ich überlege mir eine Live-Show, etwas großes, lustiges, erstaunliches, mit bekannten TV-Nasen und daraus mach ich eine Live-Show. Das bunte Comedy- und Musikprogramm sollte die Zuschauer unterhalten mit Acts von Mario Barth über Bosse bis zu den Ehrlich Brothers, geboten war also etwas. Doch ist mir als Sender das noch zu wenig. Ich biete den Menschen aus den genannten Berufsgruppen eine Eintrittskarte zu der Live-Show an, kostenlos, um eben "Danke" zu sagen. Tolle Idee - doch die Umsetzung haperte.

Beginnen wir mit den Quoten des Abends. Die fast vier Stunden lange TV-Show zog im Schnitt 1,34 Millionen Zuschauer zu RTL und belegte somit 6,2 Prozent des TV-Marktes. Der klassischen Zielgruppe konnten hierbei 0,52 Millionen Zuschauer zugesprochen werden, wodurch sich der Marktanteil auf 9,8 Prozent einstellte. Von glorreichen Leistungen kann hier also kaum die Rede sein, wenn man auch in keiner Kategorie durchgefallen wäre. Und wenn die Quoten schon nichts Besonderes bieten, bot RTL einiges an Kritikpunkten, welche schnell durch die Medien gingen, an.

Gerade via Twitter wurde Kritik an dem Konzept breit, denn nicht nur, dass es die anwesenden Personen von sich auch besser wissen sollten, scheinbar ließ RTL die geltenden Corona-Regeln weitestgehend außer acht, bzw. dehnte sie so weit wie möglich. Die Bilder von einem großen TV-Publikum ohne Masken oder Abstände schmeckten den wenigsten Zuschauern. Schnell fiel das Wort "Superspreaderevent", während sich RTL stets mit dem Einhalten der 2G-Regel rechtfertigte. Bevor also in Hamburg die Gastronomen an der Entscheidung, 2G oder 3G, verzweifeln, lieferte RTL ein erstes Paradebeispiel dafür, ob das Konzept funktioniert oder eher Schwächen aufweist. In diesem Sinne: Danke RTL.

© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/129107
Finde ich...
super
schade
82 %
18 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger Artikel«Schlag den Star» holt sich die Zielgruppen-Kronenächster ArtikelRTLZWEI und «Six»: Was soll das?
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Torsten.Schaub
29.08.2021 15:41 Uhr 1
Ich hatte es, aus Neugierde, aufgezeichnet und heute geschaut und muss sagen: Eine ganz dünne Show. Ein paar Cemedians, Musikacts und die Ehrlich Brothers die auf einer Freilicht-Bühne in Essen kleine Auftritte hatten. Wie oben schon steht, der Gedanke war gut, doch die Umsetzung wirklich arm. Kein echtes Konzept als Danksagung, nur jeder gab ein Nümmerchen zum Besten. Am Ende fragte man sich schon: Was sollte das? Aber auch hier beweisst es sich mal wieder, dass RTL mit allen dünnen Mitteln versucht, Seriös rüberzukommen und es einfach nicht gelingt. Kurz gesagt, es war Langweilig!

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Veit-Luca Roth

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung