Eine Woche vor der Bundestagswahl – oder wie es die Seven.One Entertainmet Group nennt: 6,5 Tage – stellen sich Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz erneut einem Triell. Diesmal übertragen gleich drei Sender die Diskussionsrunde. Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch moderieren das dritte Triell für ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins. Die «Zervakis & Opdenhövel. Live.»-Moderatorin verriet im Vorfeld bereits, dass es an den Themen „Corona und dem Gesundheitssystem, sozialer Gerechtigkeit, Digitalisierung und Afghanistan“ kein Vorbeikommen gebe. Zehn Hilfs- und Entwicklungsorganisationen habe sich nun zu Wort gemeldet, um weitere Themen dieser Liste hinzuzufügen.
Die Nichtregierungsorganisationen ONE Deutschland, CARE Deutschland, Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Deutsche Welthungerhilfe, Global Citizen, Oxfam, Plan International, Save the Children, UNICEF Deutschland und World Vision appellieren gemeinsam an die drei TV-Stationen, humanitäre und entwicklungspolitische Themen wie globale Armuts- und Hungerbekämpfung und den weltweiten Kampf gegen Krankheiten wie Tuberkulose und Covid-19 zu berücksichtigen. In einer Mitteilung heißt es, dass in den Triellen von RTL/ntv und ARD/ZDF Pläne zur Bekämpfung globaler Ungleichheit nicht Gegenstand der Debatte gewesen seien. „Angesichts der großen globalen Herausforderungen, vor denen die Welt steht, ist dies aber dringend nötig“, heißt es weiter.
Die internationale Gemeinschaft und damit auch Deutschland habe sich mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen verpflichtet, die Welt bis 2030 gerechter zu machen. Die Bekämpfung von extremer Armut, Hunger und sozialer Ungleichheit, die Gleichstellung der Geschlechter, der weltweite Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung seien laut den NGOs alles Themen, „die gegenwärtig viel zu kurz kommen“.
In dem Appell heißt es weiter: „Es bleiben nur noch neun Jahre, um die Ziele der Agenda 2030 zu erreichen. Die Wähler*innen haben ein Recht darauf zu erfahren, wie ernst es Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz mit Deutschlands Verantwortung in der Welt meinen. Wer ins Kanzleramt einziehen will, sollte einen Plan haben, wie wir die UN-Nachhaltigkeitsziele erreichen. Weltweite Armutsbekämpfung muss Chef*innen-Sache werden. Die Wähler*innen sollten wissen, wie der Plan der Kandidierenden aussieht, globale Gerechtigkeit zu erreichen und die UN-Ziele zu verwirklichen.“ Sicherlich kein einfaches Thema in die Fragerunde auf die schnelle zu integrieren, doch sicherlich dürften sich die drei Sender damit von den bereits ausgestrahlten – teils eher suboptimal verlaufenen – Triellen absetzen und für echten Mehrwert sorgen.
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