
Die erste Staffel der Shonda-Rhimes-Serie wurden in den ersten 28 Tagen nach der Veröffentlichung stolze 82 Millionen Mal angeklickt. Netflix wertet wie üblich seine Aufrufzahlen mit der Prämisse aus, dass die Sendung mindestens zwei Minuten geschaut werden muss. In den ersten vier Wochen nach dem Start am 17. September zählte «Squid Game» 111 Millionen Abrufe. Die Serie führte zwischenzeitlich die Netflix-Charts in 90 Ländern an, darunter Japan, Pakistan, Polen, Deutschland, Ägypten, Guatemala und die USA. Dazu sollte man nicht vergessen, dass die Abonnentenzahlen von Netflix stetig wachsen, ergo ergibt sich eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass ein Titel häufiger als in der Vergangenheit abgerufen wird.
Die Thriller-Slasher-Serie stammt vom Drehbuchautor und Regisseur Hwang Dong-hyuk, zu dessen Credits die Spielfilme «My Father», «Silenced» und «Miss Granny» gehören. Die ersten beiden Filme lassen sich ins Genre des Sozialdramas einordnen, während «Miss Granny» eine Abkehr davon ist und eher eine Komödie ist. Bei der Filmvorstellung sagte der Regisseur daher: „Mit «My Father» und «Silenced» schien ich immer Sozialfilme mit dunklen Themen zu machen, aber in Wirklichkeit bin ich ein lustiger Mensch. Dieses Mal wollte ich wirklich einen fröhlichen und leichten Film machen.“ Im Jahr 2017 widmete sich Hwang einem mächtigen Thema. Er verfilmte mit «The Fortress» Kim Hoons Roman „Namhansanseong“, ein Historienfilm über die zweite Invasion der Mandschu in Korea im Jahr 1636.

Neben den nackten Zahlen überzeugte die Serie auch viele Kritiker – wenn auch nicht voll und ganz. John Doyle von The Globe and Mail beschrieb die Serie als „eine mutige, dunkle, ehrgeizige Geschichte, manchmal bewegend und manchmal erschreckend“ und fügte hinzu: „Ihre Kraft liegt darin, zu verstehen, dass Geld Überleben bedeutet. Dies ist keine dystopische Fantasie wie Tribute von Panem. Das ist das heutige Leben in all seiner komplexen Schrecklichkeit.“ Etwas sachlicher besprach CNNs Brian Lowry «Squid Game». Er schrieb, dass die Reihe „eine visuell fesselnde Variation von Themen präsentiert, die schon oft zuvor gesehen wurden, darunter das Abgrasen der Klassenunterschiede – und die Reichen, die im Wesentlichen die Armen und Mittellosen ausbeuten – in einem Moment, in dem das Publikum möglicherweise mehr empfänglich für diese Botschaft ist."

Alles in allem fiel die Resonanz sehr positiv aus. Auf der Kritiker-Plattform ‚Rotten Tomatoes‘ kommt die «Squid Game» auf ein Rating von 92 von 100 Prozentpunkten. Der sogenannte „Average Audience Score“ weißt 85 Prozentpunkte aus. Bei ‚Metacritic‘ lässt sich erahnen, dass nicht jeder zufrieden mit der Serie ist, zwar sind die bisher abgegebenen Kritiken „generell positiv“, der durchschnittliche Wert liegt jedoch nur bei 69 von 100 Punkten. Alle positive Kritik ist für Netflix zwar schön und gut, doch was zählt, ist letztlich, was dabei rumkommt – und das ist wohl noch schöner und besser. Netflix zahlte 21,4 Millionen US-Dollar für die neunteilige Serie. Laut ‚Bloomberg‘, das am Wochenende vertrauliche interne Daten zitierte, die ein Netflix-Mitarbeiter leakte. Demnach werde «Squid Games» mehr als das vierzigfache davon einspülen – 891 Millionen US-Dollar. Netflix nennt dies „Impact Value“. Die firmeneigene Messgröße ist ein Maß für den wirtschaftlichen Beitrag eines Titels zu Netflix basierend auf der Wiedergabe durch Abonnenten.
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