Die Psychiaterinnen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben eine neue Erkrankung erforscht. Ihre Patienten wurden mit dem Verdacht des Tourettesyndroms zugewiesen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Teilweise wurden Psychopharmaka verschrieben, doch trotz einer Behandlung änderte sich der Zustand der jungen Leute nicht.
Die Psychiaterin Kirsten Müller-Vahl fand jedoch heraus, dass wenn die Kinder Hobbys nachgehen oder mit ihrem Smartphone Zeit verbringen, treten diese Ticks nicht auf. Sie teilte dem Blatt mit, dass dies anders als beim Tourettesyndrom ist. Alle Probanden kannten hingegen die Videos des YouTubers „Gewitter im Kopf“.
In Hannover nennt man dies „mass social media induced illness“, kurz MSMI, eine durch Social-Media entwickelte Massenerkrankungen. Die Krankheit, die mit der Massenhysterie vergleichbar sei, wird neuerdings auch virtuell übertragen. Diese Erkenntnis ist allerdings neu. Die Psychiaterinnen in Hannover gehen davon aus, dass dies für viele Jugendliche ein Ventil sei, um unerlaubte Dinge zu tun. Die neuartige Krankheit wird durch Angststörungen, Depressionen und teilweise autistische Züge verstärkt, Mobbing, Scheidung der Eltern oder der Lockdown habe die Erscheinung gefördert.
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