
Nur wenige Tage später startete der heutige 32-Jährige einen neuen Kanal namens „JUcktmichnicht“, ehe im Februar 2021 der Let’s-Play-Sender JuTubeGaming startete. Nach einer kurzen Pause ist Bam wieder voll im Geschäft – allerdings eher ohne sein ehemaliges Team, sondern vorwiegend in deutlich lukrativeren Positionen. Im Herbst 2017 machte sich die Internetgemeinde über den YouTuber lustig, da er seine Finanzen offenlegte und seinen Zuschauer erzählte, er mache im Monat mit seinem Kanal rund 20.000 Euro Verlust. Auch «Neo Magazin Royale»-Moderator Jan Böhmermann nahm ihn aufs Korn.

Dort ist Julien Bam nicht mehr der äußerst gefragte Influencer, aber der in dem Format unbekannte Joon Kim ist als gefeierter Rap-Superstar durchgestartet. Um wieder auf die andere Seite zu gelangen, muss Julien Bam wieder zum Star werden und zahlreiche Prüfungen bestehen. Denn immerhin hat er ein Ziel: Seine Traumfrau Clara bot ihm an, am Morgen nach der Preisverleihung in einem Café ein erstes Date mit ihm zu haben. Klar, dass Bam die Chance wahrnehmen möchte.
Das kann man sich anschauen – muss man aber nicht. Denn «Life’s a Glitch» ist wahrlich schwer zu ertragen. Julien Bam steht im Mittelpunkt dieser Serie und ist umzingelt von flachen und verbrauchten Gags. Die gesamte Serie kommt nicht einmal zeitweise an seine früheren YouTube-Videos heran, hier rächt sich immer die Arbeit von Netflix. Das Unternehmen hat kaum erfahrene Fernsehfachleute für sich gewinnen können. Mit der bildundtonfabrik ging «How to Sell Drugs Online (Fast)» gut, Raw Mind Pictures fährt «Life’s a Glitch» regelmäßig gegen die Wand.

Peter Osteried von „Kinofans.com“ meinte: „Dieser Mischmasch aus bemühter Komödie und halbgarer Science-Fiction ist auf jeden Fall der Tiefpunkt, was deutsche Produktionen angeht.“ Für Clara Meyer von der „Süddeutschen“ gleicht die Serie eine „Zumutung“. Sie sagt, eine schwachsinnige Szene reiht sich an die nächste. „Der Plot ist zusammenhanglos, die Dialoge bleiben meist ohne jegliche Tiefe“, so die Autorin. Axel Weideman von der „FAZ“ bescheinigt den Machern kein Können. „Weil die Serie nicht weiß, welchen Ton sie anschlagen will, probiert sie wild herum. Szenen, die glücken, gelingen, weil sich Bam auf sein Kerngeschäft besinnt“, so der Autor. Die Meinung ist ziemlich eindeutig: Netflix hat einmal mehr Geld verbrannt.
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