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Im Gegensatz zu vielen anderen Formaten schlägt sich die Serie am Dienstagabend sehr wacker. Während viele fiktionale Formate im Privatfernsehen mit massiven Zuschauerrückgängen zu kämpften hatten, hielt die Produktion aus Sachsen ihre Werte. Im zweiten Quartal schalteten 4,84 Millionen Fernsehzuschauer ein, dies bedeutete einen Marktanteil von 15,9 Prozent. Bei den jungen Menschen saßen 0,53 Millionen vor dem Fernseher, der Marktanteil belief sich auf 6,5 Prozent. Auffällig hierbei ist, wie auch bei anderen Formaten, dass mit den Corona-Schnelltests und -Impfungen die Reichweiten zwischen 2019 und 2021 leicht sanken. Die Marktanteile schwankten allerdings nur um wenige Zehntel, weshalb die Marktbewegung nicht ausschlaggebend sei.
«In aller Freundschaft» ist eine der wenigen Serien abseits des Krimi-Spektrums, die wirklich gut funktioniert. Die Serie grenzt sich von dem Pandemie-Gewinner «Die Rosenheim-Cops» ab, die bayrische Tradition mit dem Behördenalltag verbindet. Während der Mord in der bayrischen Kulisse und um Rosenheim ein nettes Beiwerk ist, ist die Sachsenklinik ohne medizinische Notfälle unabdingbar.
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Und Udo Schenk? Der kümmerte sich in seiner Rolle des Dr. Rolf Kaminski um die ehemalige Ärztin Vera Bader, die an schwerer Demenz erkrankte. Sie litt nicht, Kaminski dagegen schon. Er hadert mit seiner Arbeit an der Sachsenklinik. Zuletzt wurde ein Patient eingeliefert, der an Übergewicht litt und deshalb Watte aß. Klar ist: «In aller Freundschaft» ist kein neues «Emergency Room», aber die Autoren fassen Probleme aus dem Leben auf – und das gefällt den Fernsehzuschauern. In den meisten Fällen gibt es auch noch ein Happy End, damit der Zuschauer in der kommenden Woche auch wieder einschaltet.
Apropos «Emergency Room»: Die Sachsenklinik nutzt ein Stilmittel der Serie, denn neben ein bis zwei Fällen pro Woche, werden private Probleme über zahlreiche Episoden gespannt. Diese Leistung der Autoren sorgt dafür, dass der Zuschauer wöchentlich gebunden wird und der große Cast führt dazu, dass die Laufzeit von 40 Minuten äußerst kurz erscheint.
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Gleichzeitig verlassen auch einige Akteure die Klinik. Dr. Lea Peters übernimmt eine Chefarztstelle in München, Michael Trischan als Dr. Hans-Peter Brenner wird Praxisleiter auf Dr. Sylvia Jessels Demenzbauernhof. Hierdurch lassen sich die Macher aber auch wieder ein Hintertürchen offen. Denn: Gaststars funktionieren in Serien meist hervorragend.
Sollten die Macher der Sachsenklinik auch ihren derzeitigen Kurs weiterfahren, könnte «In aller Freundschaft» noch locker den 30. Geburtstag feiern. Die Serie widersetzt sich erfolgreich dem Trend zum Streaming und schafft mal wieder einen Achtungserfolg gegen die privaten Programme, die zur selben Zeit laufen.
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