In der Silvesternacht von 2015 ereignete sich in Köln rund um den Hauptbahnhof und die Domplatte eine für viele Frauen grausame Nacht, denn statt zu feiern, wurden sie Opfer sexueller Gewalt. Knapp sechs Jahre später widmet der Streamingdienst RTL+ dieser Nacht und den Ereignissen darin eine dreiteilige Doku, die ab dem 9. Dezember abrufbar ist. «Die Kölner Silvesternacht», so der Titel, soll die Zusammenhänge aufzeigen sowie die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nachzeichnen, die die Geschehnisse in der Domstadt auslösten.
Erstmalig spricht dabei der damalige Leiter der Einsatzhundertschaft Thorsten Meyer. Zu Wort kommen Helfer, Täter und exponierte Journalisten, wie Anja Reschke und Jan Fleischhauer. Die Summe der unterschiedlichen Perspektiven zeichnet nicht nur die Chronologie einer dramatischen Nacht nach, sondern auch ein Stück jüngerer deutscher Zeitgeschichte, die für viele ein Wendepunkt in der Ära der Kanzlerschaft von Angela Merkel und Brandbeschleuniger populistischer Eskalationen war, die Täter sollen überwiegend junge Männer aus den Maghreb-Staaten gewesen sein. Am Ende steht die Frage, wie man es gemeinsam schaffen kann, wieder in eine menschlichere Zukunft zu gehen.
In der ersten der drei Folgen („Zwischen Wut und Willkommen“) soll ein Psychogramm von Deutschland im Jahr 2015 gezeichnet werden, das sich zu diesem Zeitpunkt der sogenannten Flüchtlingskrise ausgesetzt sieht. Durch sie ist das Ausmaß an rechter Gewalt angestiegen, weshalb auch Flüchtlingsheime brennen. In der zweiten Folge („Die Nacht der Ohnmacht“) steht die Silvesternacht – erzählt aus der Perspektive der Opfer, der Polizisten und Täter – im Mittelpunkt. Folge drei erzählt die „Folgen einer Nacht“ und geht der Frage nach, wie diese Ereignisse Deutschland verändert haben.
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