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Der gebürtige Papenburger ließ sich im Hotel New York Palace nieder und machte unweit der Donau eine interessante Bekanntschaft. Polak hatte ein Tinder-Date mit Rozi, die er in einem Café traf, in dem scheinbar eine Freundin arbeitete. Neben Smalltalk gab es Schnaps und Schampus und einen interessanten Mittelteil, den der Comedian für die „Welt“ aufschrieb. Rozi will den Deutschen nicht nur mit Hilfe ihrer Freundin das Geld aus der Tasche ziehen, sondern offenbart, dass sie sich vor Juden „ekelt“. Interessantes Treffen, von dem Polak so schildert.
Rund vier Monate nach dieser Begegnung ist Oliver Polak jetzt wieder im Fernsehen zu sehen. Besser gesagt beim Streamingdienst Netflix, um die jungen Menschen zu erreichen. Das Konzept ist denkbar einfach, denn «Your Life Is A Joke» ist nichts anderes als die WDR-Show «Das Lachen der Anderen». Während Polak damals mit Micky Beisenherz Randgruppen besuchte und mit ihnen einen Tag verbrachte, nimmt er sich solo unter anderem Zeit für Christian Ulmen. Am Ende folgt – wie schon beim WDR – ein Stand-Up über das Leben.
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Überhaupt steht die Sendung mehr auf Sensationen, statt Emotionen. Wie schon bei «Squid Game» steht das Extreme im Vordergrund. Bei einer weiteren Abteilung sagt Ulmen, er habe schon mit 16 Jahren als Telefonsexmitarbeiter gearbeitet, um sich Geld dazuzuverdienen. Jennifer Weist teilt mit, sie habe gleich zwei Beziehungen und Sängerin Nura habe gar keinen deutschen Pass – obwohl sie seit Jahren in diesem Land lebt.
Schon bei «Life is a Glitch» mit Julien Bam merkte man, dass Netflix lieber große Namen verpflichtet, statt auf Qualität zu achten. Das ist der derzeitige Netflix-Kurs, international wurden in den vergangenen zwölf Monaten so einige Rohrkrepierer geboren. Die Produktion von SEO Entertainment hat allerdings wirklich kein Alleinstellungsmerkmal. Ein Promi trifft auf andere Promis gab es auch schon mit Michael Kessler («Sitzheizung gibt’s nicht») ist ebenso profillos.
Fazit: Fernsehen der Kategorie unnötig. Wer wirklich vom Charme Polaks etwas wissen will, soll sich lieber sein Buch „Gegen Judenhass“ holen. Da ist mehr Polak drin als bei «Your Life Is A Joke».
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