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«Wannseekonferenz»-Film: Pünktlich zum 80. Jahrestag im ZDF

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Mehr als vier Jahre arbeitete das ZDF und Constantin Television an der filmischen Umsetzung des historischen Stoffes. Ende Januar findet der Film seinen Weg ins Fernsehen.

Am 20. Januar 1942 trafen sich 15 führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes am Berliner Wannsee zu einer Konferenz, um über die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ zu beraten. Dieses Ereignis ist hinlänglich als die Wannseekonferenz in die Geschichte eingegangen. Bereits vor über vier Jahren hatte das ZDF und Constantin Television angekündigt, den historischen Stoff filmisch umzusetzen. Als Grundlage dient das Besprechungsprotokoll von Adolf Eichmann, von dem nur ein Exemplar erhalten ist und das als Schlüsseldokument der Judenvernichtung gilt. Nun hat das ZDF einen Sendetermin bekannt gegeben, der den 80. Jahrestag trifft. «Die Wannseekonferenz» wird ab dem 20. Januar 2022 ab 10:00 Uhr in der ZDFmediathek auf Abruf bereit stehen. Eine lineare Ausstrahlung ist für Montag, den 24. Januar, um 20:15 Uhr geplant.

Für das Drehbuch zeichnen Magnus Vattrodt und Paul Mommertz verantwortlich, das Regisseur Matti Geschonneck umgesetzt hat. Vor der Kamera standen Philipp Hochmair als Reinhard Heydrich, Johannes Allmayer als Adolf Eichmann, Maximilian Brückner als Dr. Eberhard Schöngarth, Matthias Bundschuh als Erich Neumann, Fabian Busch als Dr. Gerhard Klopfer sowie Jakob Diehl als Heinrich Müller. Außerdem spielen Godehard Giese als Dr. Wilhelm Stuckart, Peter Jordan als Dr. Alfred Meyer, Arnd Klawitter als Dr. Roland Freisler, Frederic Linkemann als Dr. Rudolf Lange, Thomas Loibl als Friedrich Wilhelm Kritzinger, Sascha Nathan als Dr. Josef Bühler, Markus Schleinzer als Otto Hofmann, Simon Schwarz als Martin Luther, Rafael Stachowiak als Dr. Georg Leibbrandt und Lilli Fichtner als Ingeburg Werlemann.

Für die Produktion war Constantin Television zuständig, Executive Producer ist Oliver Berben. Als Produzenten fungierten Reinhold Elschot und Friederich Oetker sowie als Ko-Produzenten Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. „Wir wollen vor Augen führen, wozu Menschen imstande sind – in einer nüchtern sachbezogenen Unterredung die Deportation und Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas organisatorisch sicherzustellen“, sagt Regisseur Matti Geschonneck über seinen 105-minütigen Film.

„Wer das Protokoll der Konferenz liest, gerät an die Grenzen seiner Vorstellungskraft, was Menschen anderen Menschen antun können: 15 Männer aus der Mitte der Gesellschaft – gut ausgebildete Verwaltungsleute, darunter promovierte Juristen – planen den Mord an bis zu 11 Millionen Juden, als wäre es ein ganz normaler Verwaltungsakt“, sagt ZDF-Intendant Thomas Bellut. Der Film «Die Wannseekonferenz» verlange den Zuschauern viel ab, „mehr als bei dokumentarischen Darstellungen: Sie müssen es aushalten können, diesen Männern mit ihrer entmenschlichten bürokratisierten Sprache zuzuhören, ihrem Streit um Kompetenzen und Zuständigkeiten im Vernichtungsapparat zuzusehen. So soll der Film vor Augen führen, wie ein verbrecherisches System Millionen von Menschen auf Zahlenreihen in einem monströsen Mordplan reduzierte“, so Bellut weiter.

„Als öffentlich-rechtlicher Sender tragen wir eine besondere Verantwortung, die Erinnerung daran wachzuhalten und dazu beizutragen, dass Juden in Deutschland überall sicher, in Frieden und als Teil der Gesellschaft leben und wirken können“, fügt der ZDF-Intendant an. Begleitend zum Film sendet das ZDF rund um die lineare Ausstrahlung weitere dokumentarische Inhalte zur Wannseekonferenz, „um das Geschehen des 20. Januar 1942 einzuordnen und um die Folgen der Zusammenkunft am Wannsee darzustellen“, erklärt Bellut. Dabei richte sich der Blick auf die Geschichte der Opfer, der Ermordeten und der Überlebenden. „Ihr Schicksal steht im Mittelpunkt, daran gilt es zu erinnern, immer wieder.“

So meldet sich das «ZDF-Morgenmagazin» mit Moderator Andreas Wunn am 24. Januar live aus dem Haus der Wannsee-Konferenz. Nach dem Film zeigte das ZDF ab 22:05 Uhr außerdem die 45-minütige Doku «Die Wannseekonferenz. Die Dokumentation» von Jörg Müllner. Auch einen Tag später bleibt das Thema zur besten Sendezeit präsent: Um 20.15 Uhr wird die Dokumentation«Ganz normale Männer – Der 'vergessene Holocaust'» von Manfred Oldenburg ausgestrahlt. Darüber hinaus finden sich auf den YouTube-Kanälen von «Terra X» und «MrWissen2go» weitere Kurzinhalte über die Wannseekonferenz.



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