Ob sich die Herren in den oberen Stockwerken bei Axel Springer die Casa BILD Live so vorgestellt haben? Fraglich. Nach drei Monaten ist aus Quoten-Sicht ein klares Urteil zu fassen. BILD Live floppt. Im Durchschnitt ein Marktanteil von 0,1 Prozent spricht eine klare Sprache, zudem sind keinerlei positive Tendenzen erkennbar. Jetzt will der Sender an den Sendeplänen schrauben, damit alles besser wird.
Ganz so einfach zu verstehen sind die Planungen dann jedoch wiederum nicht. Auf der einen Seite sendet BILD Live seit Beginn dieser Woche eine zusätzliche «BILD Live»-Strecke jeweils montags bis freitags zwischen 18:00 Uhr und 20:15 Uhr. Frei nach dem ProSieben-Plan das schwache «Zervakis & Opdenhövel. Live.» mit entsprechenden Formaten im Vorlauf zu paaren, um die Quote zu retten, soll jetzt wohl die «Live»-Schiene den Vorlauf für «Viertel nach Acht» bilden. Dabei wird es aber auch schon kompliziert, denn «Viertel nach Acht» kommt gar nicht mehr jeden Tag. Dienstags steht in der Primetime bei Bild Live «Achtung, Fahndung», was sich die ersten Wochen noch hinter «Viertel nach Acht» anstellen musste.
Dadurch verlängern sich die Live-Strecken jedoch keinesfalls, wodurch die Situation spätestens jetzt undurchsichtig wird. Zwar sehen die Zuschauer im genannten Zeitraum am Vorabend jetzt «Bild Live», dafür ändert sich das Vormittagsprogramm von 09:00 Uhr bis 14:00 Uhr scheinbar grundlegend. Nicht mehr "Live", sondern aus der Konserve, berichtet "DWDL" bezugnehmend auf "Medieninsider", soll es in Zukunft zugehen. Der Branchendienst weist zudem darauf hin, dass sich mit dem Reichelt-Wechsel auch beim TV-Sender einiges ändern könnte. Johannes Boie, der Nachfolger Reichelts, strich kurzerhand eine TV-Konferenz am Vormittag und machte im Wochenplan der BILD-Mitarbeiter eine Blattplanungskonferenz daraus. War also BILD Live nur eine fixe Idee von Reichelt und bereitet sich schon jetzt aufs Abschalten vor?
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24.11.2021 17:45 Uhr 1