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In einem spärlichen beleuchteten Kreis nahm als erstes die 23-jährige Luisa Platz. Sie war vor zwei Jahren während eines Praktikums in Spanien an dem Virus erkrankt und leide noch immer an den Folgen von Long-Covid. Vor ihrer Erkrankung habe sie viel Sport gemacht, heute hat sie Probleme zu stehen und muss noch immer Therapien machen. Sie lag 38 Tage im künstlichen Koma, und als die Hoffnung auf eine Besserung zu schwinden schien, wurde sie zu ihrer Rettung an eine ECMO angeschlossen, eine externe Lunge. Es war die einzig verfügbare Anlage, für die sie ausgewählt wurde. Sie erfuhr quasi einen Triage-Moment am eigenen Leib – mit glücklichem Ausgang für sie. Sie zeigte sich dankbar für all die Menschen, die sie unterstützt haben und ihr auf ihrem Weg der Besserung helfen. Als abschließende Botschaft ging sie noch auf die Spaltung der Gesellschaft und verurteilte die verhärteten Fronten zwischen Corona-Leugnern und Impf-Befürwortern: „Ich möchte nicht in dieser Angst, in diesem Hass leben, damit alle wieder miteinander sprechen können.“
Als nächstes nahm Daniel Zickler, Oberarzt der Intensivstation an der Berliner Charité, im Lichterkreis Platz. Er erzählte aus seinem Alltag auf der Station und warnte an „einem Höhepunkt der Pandemie“ vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. Man habe zwar weitere Intensivkapazitäten erschlossen und Personal ausgebaut, doch „wir befürchten einen Kollaps des Gesundheitssystem und eine Überlastung dieser Kapazitäten“, so Zickler. Man habe keine Therapie, die ursächlich diese Krankheit behandle. Umso wichtiger sei es, Kontakte zu reduzieren und sich impfen zu lassen, da eine Impfung nachweislich einen schweren Verlauf stoppen könne und alle ernstzunehmenden Experten versicherten, dass die Impfung sicher sei. „Sich nicht impfen zu lassen, ist meiner Meinung nach Russisch Roulette spielen“, so der Intensivmediziner. Man sei bereit erneut an die Grenzen zu gehen, aber man brauche die Hilfe der Gesellschaft. Er forderte das Reduzieren der Kontakte, der Verzicht auf betriebliche Weihnachtsfeiern und keine vollen Fußballstadien. „Lassen sie sich impfen!“, lautete sein abschließender Appell.
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Joko und Klaas traten in dieser Sendung gar nicht mehr in Erscheinung, zu wichtig und zielgerichtet waren die Botschaften ihrer Vorredner, als dass es noch hätte weiterer Worte bedurft. Es waren einmal mehr bemerkenswert genutzte 15 Minuten Sendezeit, die durch den Coup, Olaf Scholz live im Studio zu haben, in außerordentlicher Erinnerung bleiben werden dürften. Schon die außergewöhnlichen sieben Stunden Sendezeit im Rahmen der #nichtselbstverständlich-Aktion landeten in den höchsten Regierungskreisen, nun konnte man den baldigen Kopf des Landes sogar von der Mitarbeit für sich überzeugen.
Bleibt abschließend zu sagen: Lassen Sie sich impfen!
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