Am Donnerstag wurde Angela Merkel im Bendler-Block in Berlin vor dem Verteidigungsministerium mit einem großen Zapfenstreich geehrt. Die Gästeliste bei der Verabschiedung der Kanzlerin, die nach 16 Jahren ihr Amt an den derzeitigen Finanzminister Olaf Scholz abgibt, fiel geschuldet der Corona-Pandemie mit etwa 200 Personen kleiner als üblich aus. Dafür war das Publikum vor den heimischen Bildschirmen umso größer. Mehr als neun Millionen Zuschauer sahen die Live-Übertragung allein im ZDF.
Merkel sprach in ihrer Rede über Dankbarkeit und Demut. Sie bedankte sich unter anderem bei politischen Weggefährten im In- und Ausland, den Kollegen in der Bundesregierung, im Bundestag und im Bundesrat. „Einen ganz besonderen herausgehobenen Dank schulde ich meinen engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Danke für alle Hilfe und alle Unterstützung“, so Merkel. Zu diesen engsten Vertrauten dürfte auch Regierungssprecher Steffen Seibert zählen, der aller Wahrscheinlichkeit nach von Steffen Hebestreit in dieser Rolle abgelöst werden wird. Welcher Tätigkeit Seibert in Zukunft nachgehen wird, ist nicht bekannt. Fest steht aber, dass er nicht zum ZDF zurückkehren wird.
Das kommt durchaus überraschend, schließlich hat Steffen Seibert seinen Vertrag mit dem Mainzer Sender nie aufgelöst. Herrn Seibert sei zwar ein „allgemeines Rückkehrrecht“ eingeräumt worden. „Eine Rückkehr in eine journalistische Funktion wäre aber nicht möglich“, erklärte ein ZDF-Sprecher auf Anfrage dieser Redaktion. Weiter teilte das ZDF mit, dass es beim Sender „keine entsprechenden Planungen“ für eine Rückkehr Seiberts gebe.
Seibert absolvierte einst sein Volontariat beim ZDF und verbrachte seine journalistische Karriere beim Sender. Er arbeitete in der Redaktion beim «heute journal», wurde Mitte der 1990er-Jahre Auslandskorrespondent in Washington. In Deutschland folgten verschiedene Moderationstätigkeiten wie «ZDF-Morgemagazin» oder «hallo deutschland». Zwischen 2003 und 2010 moderierte Seibert die Hauptsendung der «heute»-Nachrichten um 19:00 Uhr. 2007 übernahm er zusätzlich die Moderation des «heute journals», ehe er im August 2010 Regierungssprecher Merkels wurde.
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