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Jetzt ist Walentina Doronina neben Partynudel Bellydah («Der Bachelor», 3+), Model Nic, Reality-Star Jessica, die 26-jährige trans* Person Jessy, Party-King Niko aus Mönchengladbach, Sunnyboy Yasin und Mia («Paradise Hotel», RTL+, «Der Bachelor», 3+) zu sehen. Die Produktionsfirma mietete eine Villa auf der griechischen Insel Kreta an, um die jungen Akteure in zwölf Folgen, wovon zwei wöchentlich erscheinen, feiern zu lassen. Die Off-Stimme machte klar, dass hier das Feiern im Mittelpunkt steht.
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Die Sendung verbindet klassische Elemente: Eine traumhafte Kulisse wie aus «Love Island» und «Paradise Hotel», die Team-Mitglieder müssen hierbei keine Aufgaben wie beispielsweise bei «#CoupleChallenge» oder «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» erfüllen. Es ist vom Konzept her eine vergleichsweise relativ mühelose Show, da auf Elemente wie das Verkuppeln ebenfalls verzichtet wird. Daher: Es müssen nicht krampfhaft Paare zueinander finden.
Im tristen Winter von Europa dominiert die Location durch ihre bunten Bilder – und im Gegensatz von «Love Island» müssen keine täglichen Sendungen produziert werden. Die Produktionsfirma konnte also nahtlos die besten Szenen aneinanderreihen. Für eine solche Produktion schickte man Bellydah als erstes in die Villa, es dauert inklusive Vorspann keine vier Minuten, ehe der erste Cocktail getrunken wird. „Ich habe kein Schamgefühl“, sagt Bellydah gleich danach in ihrem Vorstellungsvideo. Ein offensichtlicher Trick der Cutter: Mit der Züricher Partymaus soll es in den kommenden Folgen viel nackte Haut, Affären und – ein weiteres Geheimrezept von erfolgreichen Reality-Shows – auch Streit geben.
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Unter dem Alkoholeinfluss werden die Jungs und Mädels weitaus offener – aber auch sentimentaler. Der Abonnent des Streamingdienstes erfährt, dass Bellydah Opfer häuslicher Gewalt wurde. Ob ihr mit tiefrotem Gesicht und im lallenden Zustand wirklich klar war, dass diese Szene im Fernsehen landet wird? Genauso diese, dass sie noch andeutete, darunter psychisch zu leiden – während des sexuellen Aktes scheint sie aber befreit von diesem psychischen Leid, wie sie ebenfalls verriet. «Reality Shore» nimmt aber keine Rücksicht auf persönliche Gefühle und strahlt alle Szenen aus der Villa aus.
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Die Show ist für Nico vorbei. Doch the Show must go on! Mit Mia kommt ein extrovertiertes Reality-Sternchen in die Villa. Die Party geht weiter, noch in den nächsten Wochen werden die Zuschauer das Format zu Gesicht bekommen. Jetzt hat auch das schweizerische Fernsehen seine jüngste Trash-TV-Show. Der Abgrund zur qualitativen Fernsehhölle ist geöffnet. Prost!
«Reality Shore» ist ab 8. Dezember bei Joyn verfügbar.
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