US-Fernsehen

Die Hoffnung stirbt zuletzt...

von  |  Quelle: Reuters/Hollywood Reporter
Die Liste derer, die es Jahr für Jahr schaffen ist kurz, sehr kurz. Die Rede ist von den Serien und Hit-Shows, die in jedem Herbst zur neuen TV-Season Premiere feiern oder im darauf folgenden Frühjahr eine Chance in der Midseason bekommen.

Auch in diesem Jahr werden es nur ein paar Auserwählte schaffen. Der Rest wird in den Archiven und Schreibtischen zahlreicher Produzenten und Autoren verschwinden. Aber es gibt auch Hoffnung: In den letzten Jahren schafften es immer mehr Projekte der vorangegangenen Entwicklungsphasen, in den darauf folgenden Seasons doch noch den so genannten Pick-up der Networks zu erreichen. Beispiele hierfür sind u.a. die derzeitigen Hitshows «Monk» und «The Dead Zone» auf USA sowie «Numb3rs» auf CBS.

Die Serie «Monk» wurde ursprünglich für ABC entwickelt, schaffte es dort aber aufgrund von Besetzungsproblemen nicht, sich für eine Serienproduktion zu empfehlen. Nachdem die Autorin Jackie Lyons im Jahr 2000 jedoch von ABC zum USA Network wechselte und ihr Skript über einen besessenen und pedantischen Privat-Ermittler mitnahm, entstand daraus kurz darauf die Drama-Serie «Monk». Zusammen mit einem weiteren Piloten, der auf UPN abgelehnt wurde - «The Dead Zone» - konnte sich das kleine Cable-Network somit im großen Unterhaltungs-Business beweisen.

Bei «Numb3rs» verhielt es sich ähnlich. Ursprünglich als Pilot vom Sender CBS abgelehnt, wurde die Serie konsequent weiterentwickelt und umgeschrieben. Seit nunmehr zwei Jahren ist sie die unangefochtene Nummer eins am Freitagabend.

In diesem Jahr sind wieder einige der ehemals abgelehnten Serien-Piloten aus den Archiven zurückgekehrt. Gerade in dieser Woche ließ FOX verlautbaren, dass sie ihren im Jahr 2001 entwickelten einstündigen Piloten «More, Patience» zu einem halbstündigen Format für die laufenden Pilot-Orders umgeschrieben haben. Auch bei CBS wurde der letztjährige Pilot «3 Lbs» wieder belebt.

Weitere Auferstehungen können die Fox-Comedy «Becoming Glen» aus dem Jahr 2002 und die ABC Telenovela-Adaption «Ugly Betty» feiern, die mittlerweile ihre dritte Pilotfassung in fünf Jahren erlebt.

Doch was sind die Gründe, warum diese Projekte schließlich doch den "Cut" zum Piloten schaffen oder gar eine große Hit-Show im Network-Television werden? Der für das FOX-Programm zuständige Vize-Präsident Craig Erwich geht davon aus, dass einzig und allein der Glaube und die Leidenschaft hinter einem solchen Projekt dazu beitragen müssen, den Entwicklungsprozess am Leben zu erhalten. Jeder Verantwortliche, sei es ein Autor, Agent oder Programmverantwortlicher, hat ungefähr zehn Projekte im Hinterkopf, die er oder sie verwirklichen möchte. Und hierfür wird jede involvierte Person bis zum letzten Moment alles geben.

So hat Autor und Hollywood-Regisseur Paul Haggis («Million Dollar Baby», «Crash») acht Jahre gebraucht, ehe sein Projekt über vier irische Brüder in New York ein Network fand. In diesem Jahr endlich kam dieses Projekt unter dem Namen «The Black Donnellys» in die Pilotproduktion und später sogar in das NBC-Line-up für den kommenden Herbst.

Ein anderes Beispiel ist das von Shonda Rhimes, Schöpferin des ABC Hit-Dramas «Grey's Anatomy». Erst nachdem ihr Name mit der Krankenhaus-Serie einem breiteren Publikum offenbart und die Programmentwickler auf sie aufmerksam wurden, konnte sie nun erreichen, dass ihr Journalismus-Drama bei ABC in die engere Wahl für die Midseason 2006/07 kam. Tatsächlich aber wurde dieses Projekt bereits ein Jahr vor «Grey's Anatomy» entwickelt und wird nun überarbeitet.

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