Ein Junge wird alleine im Wald gefunden und kann sich nicht erinnern, wie er dort gelandet ist. Wer er ist oder zu wem er gehört, können die Behörden nicht herausfinden. Mit diesem spannenden Szenario beginnt der Thriller "Der Junge aus dem Wald" von Harlan Coben.
Der Junge von damals lebt auch dreißig Jahre nach den Geschehnissen im Wald eher zurückgezogen und verdient sein Geld als Privatdetektiv. Anders als in seinem Privatleben, ist Wilde in seinem Job sehr erfolgreich. Nachdem in der Nähe des Waldes, in welchem Wilde als kleines Kind aufgefunden wurde, wieder Teenager verschwinden, wird er erneut mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Eine bekannte Anwältin bittet ihn bei der Aufklärung des Falls um Hilfe. Nach und nach kommen immer neue Details des Verschwindens der Teenager ans Tageslicht, die Kreise bis in höchste Ebenen ziehen. Dadurch geraten sowohl Wilde, als auch die Anwältin in Gefahr.
Coben, dessen Romane stets einen fesselnden Schreibstil aufweisen und der die Leser mit zahlreichen inhaltlichen Wendungen überrascht, spielt diese Stärken auch in diesem Buch aus. Allerdings kommt dieser Thriller etwas langsamer in Fahrt als andere Romane des Schriftstellers. Zudem treten sehr viele Charaktere in dem Buch auf, zwischen denen früher oder später eine Verbindung aufgedeckt wird. Das macht es für den Leser schwierig den Überblick zu behalten. Auf der anderen Seite geht Coben in diesem Thriller weniger intensiv als in anderen Werken auf den Hintergrund und die Psyche der einzelnen Protagonisten ein. Dabei ist insbesondere der Hauptprotagonist Wilde ein spannender Charakter, der es verdient hätte, noch intensiver betrachtet zu werden.
Trotz all dieser kleineren Schwächen ist der Thriller "Der Junge aus dem Wald" ein gelungener Thriller, der mit einer spannenden Geschichte und vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. Der Lesefluss ist dank des packenden Schreibstils Cobens sehr gut und als Lektüre für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa ist dieser Roman ideal.
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