Seit zehn Jahren zeigen die beiden Unterföhringer TV-Stationen ProSieben und Sat.1 die Casting-Show «The Voice of Germany». Für die elfte Staffel konnte die Show aus dem Hause Talpa Germany Sängerin Sarah Connor für die Jury gewinnen, die diesmal mit nur vier Juroren besetzt war. Samu Haber, Rea Garvey, Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld nahmen nicht mehr neben Nico Santos und Mark Forster auf den bekannten roten Drehstühlen Platz. Der vierte Coach war Johannes Oerding.
Wie üblich wechselten sich die beiden Sendungen mit der Ausstrahlung ab, wobei ProSieben immer donnerstags und Sat.1 immer sonntags sendete. Die Liveshows liefen ausschließlich beim Bällchensender. Los ging die neue Runde am 7. Oktober mit der ersten von zehn „Blind Audition“-Ausgaben. Zum Start schalteten 2,14 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, was einem Marktanteil von 8,5 Prozent entsprach. In der Zielgruppe sorgten 0,99 Millionen 14- bis 49-Jährige für 16,1 Prozent. Bei Sat.1 lag die Reichweite am folgenden Sonntag mit 2,63 deutlich höher, in der Zielgruppe hielt sich das Interesse allerdings nahezu konstant. Mit 1,00 Millionen waren 13,9 Prozent drin. Damit traf man nahezu den Schnitt der Blind Auditions, der bei 13,6 Prozent in der Zielgruppe anzusiedeln war. 0,93 Millionen Umworbene schalteten im Schnitt die ersten zehn Folgen ein. Insgesamt lag die Reichweite bei 2,22 Millionen, was 8,1 Prozent des Gesamtmarktes belegte.
Traditionell bilden die Vorcastings den erfolgreichsten Teil einer jeden Staffel, danach fallen die Werte deutlich ab. Die vier „Battles“ lockten Mitte November nur noch 1,63 Millionen Zuschauer ab drei Jahren an, der Marktanteil schrumpfte auf 6,0 Prozent. Mit 0,73 Millionen Zuschauern, die für die Werbewirtschaft von Bedeutung waren, holten ProSieben und Sat.1 10,3 Prozent im Durchschnitt. Die Abnutzungserscheinungen wurden allerdings deutlich. Lagen die Zielgruppequoten in Woche eins der Battles noch im deutlich zweistelligen Bereich, kam man ab dem 18. November klar im Einstelligen an. Davon sollte man sich nicht mehr erholen.
Die beiden „Sing Off“-Ausgaben am 25. und 28. November verfolgten 1,52 Millionen (ProSieben) und 1,49 Millionen (Sat.1) Zuschauer. Mit 9,5 Prozent (ProSieben) und 7,8 (Prozent) erfüllten beide Sendestationen ihre Sendernorm. Auf dem Gesamtmarkt profitierte vor allem ProSieben von «TVOG», denn die ermittelten 6,0 Prozent liegen deutlich über den Schnitt. 5,2 Prozent bedeuteten für Sat.1 hingegen Mittelmaß. Im Dezember sendete dann ausschließlich Sat.1. Die drei Liveshows konnten an den vergangenen Sonntagen einen Aufwärtstrend starten. Angefangen bei 1,42 Millionen im Viertelfinale verfolgten 1,70 Millionen Zuschauer ab drei Jahren das Finale und damit den Triumph von Sebastian Krenz, der von Neuling Johannes Oerding gecoacht wurde. Dementsprechend stiegen die Marktanteile von 5,1 auf 5,6 Prozent und landeten schlussendlich bei 6,2 Prozent. In der Zielgruppe war mit Reichweiten von 0,50, 0,58 und 0,64 eine ähnliche Steigerung erkennbar. Die Quoten lagen bei 6,8, 8,1 und 8,9 Prozent.
Alles in allem verbuchten die insgesamt 19 ausgestrahlten «The Voice of Germany»-Ausgaben im Schnitt 1,91 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, von denen 0,80 Millionen aus der klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen stammten. Die Marktanteile bewegten sich bei 7,0 Prozent bei allen und 11,5 Prozent bei den Jüngeren. Im direkten Sendervergleich fällt auf, dass Sat.1 in der absoluten Reichweite mit 1,94 Millionen ProSieben leicht überlegen war, das auf 1,88 Millionen kam. In der Zielgruppe dreht sich aber das Blatt, hier verzeichnete ProSieben 0,83 Millionen und Sat.1 0,77 Millionen. Auf dem Quotenmarkt hat die rote Sieben in beiden Gruppen die Nase vorne. Insgesamt liegen die Werte bei 7,3 und 6,8 Prozent, in der Zielgruppe kamen die Rosemann-Sender auf 13,2 und 10,2 Prozent. Einmal mehr auffällig ist aber der Umstand, dass die 19-teilige Staffel zu lang wirkt, das größte Interesse ist nach der Hälfte und dem Ende der „Blind Auditions“ verflogen. Nachdem man mit Sarah Connor eine neue Jury-Frontfrau gefunden hatte, sollten sich die Verantwortlichen möglicherweise ans Konzept der Castingshow setzen, um frischen Wind in die Show zu bekommen.
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