Die Kritiker

«Nord Nord Mord - Sievers und das mörderische Türkis»

von

Den heimlichen Star der Reihe, Hinnerk Feldmann, verschlägt es dieses Mal in die Klinik. Seine Kollegen müssen sich derweil mit einem Austauschpolizisten aus Österreich herumschlagen.

Stab

Darsteller: Peter Heinrich Brix, Julia Brendler, Oliver Wnuk, Felix Everding, Patrycia Ziolkowska, Gustav Peter Wöhler
Drehbuch: Thomas O. Walendy
Kamera: Friederike Heß
Regie: Berno Kürten
Kostüme: Carola Neutze
Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk), der heimliche Star dieser Reihe, befindet sich gerade auf dem Rückweg von einer Abiturfeier nach Sylt, als er auf der Landstraße fast in ein leer stehendes Cabrio prallt, das dort verlassen und mit offenen Türen steht. Vielleicht braucht jemand Hilfe, denkt sich Feldmann, und stapft durch die Sanddünen auf der Suche nach einer möglicherweise verletzten Person. Doch über der Leiche, die er dort findet, wird er niedergeschlagen und bricht sich dabei das Bein.

Während Feldmann sich nun in der Klinik auskuriert, suchen Carl Sievers (Peter Heinrich Brix) und Ina Behrendsen (Julia Brendler) den Mörder. Eine erste Spur führt ins Künstlermilieu, denn der Tote war erfolgreicher Kurator, der eigentlich in den nächsten Tagen eine Ausstellung eröffnen sollte.

Schnell findet die Truppe heraus, dass es viele Menschen gibt, die guten Grund hatten, ihm ans Leder zu wollen: Zum Beispiel ein ziemlicher verrückter Künstler, den er abblitzen ließ, und der nun in seinem Atelier im wahrsten Sinne des Wortes ein Feuer entfachen möchte und seine Bilder mit Benzin übergießt, um sie in Flammen aufgehen zu lassen. Dabei ist er so aufgebracht, dass er sogar seine Schwester brutal niederschlägt, die ihm den Alltag besorgt, während er in seinen aggressiven künstlerischen Sphären schwebt.

Unterdessen findet Hinnerk auf der Krankenstation heraus, dass der Türkiston, den das Mordopfer an seinem Zeigefinger trug, von einem der extrem teuren Bilder stammte, mit dem der Mann zu tun hatte: War es möglicherweise eine Fälschung? Und wenn ja, was ist dann mit denen, die diesem Betrug aufgesessen sind?

Man kennt Fälle wie diesen schon vielfach: Kunstfälscher sind für Krimiautoren und –regisseur schließlich auch ein sehr dankbares Milieu. Aus einem solchen Fall lassen sich schnell zahlreiche Mordmotive und damit auch falsche Fährten generieren, um den Zuschauer bei Laune zu halten. So bleibt auch «Sievers und das mörderische Türkis» in geordneten Bahnen, und einzelne Meta-Referenzen, etwa auf die berühmte Sherlock-Holmes-Geschichte „Eine Studie in Pink“ bleiben kurze Witzeleien.

Sonderlich spannend wird diese Geschichte also leider nie, und auch die Dynamik, die aus diesem ungleichen Ermittlertrio erwächst, war schon häufig spannender. Das mag natürlich damit zu tun hängen, dass man einen von ihnen (Hinnerk), fast die gesamte Laufzeit über auf die Intensivstation verfrachtet, wo er in Langeweile vor sich hin grübelt und nur ab und zu auf der Wache anrufen kann, um seine neuesten Überlegungen mitzuteilen. Zwar darf an seiner Stelle ein glattgebügelter Austauschpolizist aus dem fernen Österreich übernehmen: Doch der nervt die Zuschauer bald ähnlich stark wie seine Kollegen.

Das ZDF zeigt den Film «Nord Nord Mord – Sievers und das mörderische Türkis» am Montag, den 17. Januar um 20.15 Uhr.

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