Stab
Darsteller: Hinnerk Schönemann, Jana Klinge, Marleen Lohse, Uke Bosse, Felix Knopp, Anne RoemethMusik: Stefan Hansen
Kamera: Andreas Doub
Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
Regie: Christiane Balthasar
Doch die Gefahr ist damit natürlich noch lange nicht gebannt. Schließlich läuft der Täter nach wie vor frei herum und keiner im Dorf hat eine Ahnung, wer hinter dieser Tat stecken könnte. Dafür gibt es bald ein weiteres Opfer zu beklagen, diesmal aus der Spezies Mensch: Der ortsbekannte Querulant wird erhängt in seinem Haus aufgefunden. Suizid? Oder wollte ihm jemand ans Leder? Tierarzt und Kommissar Hauke (Hinnerk Schönemann) sowie seine Kollegin Hannah (Jana Klinge) wagen zunächst keine eindeutige Diagnose. Aber dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht – da sind sich alle einig.
Unterdessen floriert im deutsch-polnischen Grenzgebiet ein umfangreicher illegaler Medikamentenhandel mit Präparaten, die in der Bundesrepublik nicht zugelassen sind, todkranken Menschen aber vielleicht eine letzte Chance versprechen könnten – die dann natürlich bereit sind, jeden Preis für das vielleicht lebensrettende Arzneimittel zu bezahlen. Das ruft natürlich Verbrecher auf den Plan, die für teures Geld bereit sind, auch sehr kuriose Pläne zu schmieden. So gelang es den Schmugglern, zwei nichtsahnende naive Komplizen anzuheuern, die ständig in einem alten VW-Bus über die Grenze nach Polen fahren, um die illegalen Substanzen abzuholen und sie nach Deutschland zu bringen – versteckt in den Mägen von ganzen Hunderudeln.
Mord und Totschlag bei Mensch und Tier – das kann, wenn es richtig erzählt wird, durchaus funktionieren, wie es «Nord bei Nordwest» in vergangenen Folgen schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Wichtig dabei ist nur, sich selbst als Format nicht allzu ernst zu nehmen und vor allem dem Zuschauer auch nicht zu ernste Themen aufzutischen. Eine Grenze, die die neue Folge aber deutlich überschreitet. Den erhängten Querulanten mag man da noch als Regelfall abtun, schließlich hat man zu dieser Figur keine besondere Beziehung aufgebaut und auch seine Biographie wird nicht als besonders tragisch erzählt. Schwieriger ist jedoch die Geschichte um todkranke Kinder, denen aus Polen die rettende Arznei geliefert werden soll und auf deren Rücken sich eiskalte Verbrecher bereichern. Das ist harter Tobak – und passt eben so gar nicht zu einem Tierarzt, der nebenbei noch Kommissar ist und unter dem Einfluss von Haschkeksen fast seiner Kollegin beichtet, dass er auf sie steht. Nächstes Mal darf es gerne wieder etwas leichter und witziger werden.
Die Produktion «Nord bei Nordwest – Wilde Hunde» ist am Donnerstag, den 20. Januar um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.
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