Zum Start von Bild TV im August 2021 versprach Claus Strunz, Bild-Chefredakteur TV und Video „eine neue Art von Fernsehen“, doch nicht einmal ein halbes Jahr später ist nur noch wenig von der Energie der ersten Woche zu spüren. Im November berichtete „Medieninsider“ bereits, dass die «Bild Live»-Strecke am Vormittag gar nicht mehr live gesendet werde, sondern aus der Konserve kommen (Quotenmeter berichtete). Auch der Primetime-Talk «Viertel nach Acht» wurde zuletzt gar nicht mehr täglich gesendet. Für den „Talk, der Schlagzeilen macht“, wie ihn das Boulevard-Blatt gerne nennt, hat man nun ohnehin andere Pläne. Er verschwindet gänzlich aus der Primetime, dennoch bleibt der Name der einstündigen Talkshow erhalten.
Was absurd klingen mag, ist es nur bedingt. Obwohl Bild TV «Viertel nach Acht» künftig erst um 23:15 Uhr senden wird, findet der Talk weiterhin live um 20:15 Uhr statt, wo er live bei YouTube gestreamt wird. Bei Bild TV wird das Programm dann lediglich wiederholt. Diese Änderung im Sendeschema tritt ab dem kommenden Dienstag, 25. Januar, in Kraft, wenn der Talk aus der Winterpause zurückkehrt. Täglich wird es «Viertel nach Acht» dennoch nicht mehr zu sehen geben, denn Bild TV plant die Sendung nur noch dienstags, mittwochs und donnerstags.
Die Priorisierung auf YouTube ergibt für Bild durchaus Sinn, denn dort zählt der offizielle Kanal über eine Million Abonnenten, weshalb manchen Kurz-Videos des Talks dreistellige Abrufzahlen vorweisen, manche überwinden gar die Millionen-Marke. Moderiert wird die Sendung, die auf dem Quotenmarkt regelmäßig im nicht messbaren Bereich bleibt, im Wechsel von Nena Schink und Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur der Bild-Zeitung. Um 20:15 Uhr zeigt Bild TV künftig statt der Talkshow Dokureihen. Am Dienstag besteht die Primetime aus «Das Gefängnis HMP Durham», am Mittwoch aus «Making of» und am Donnerstag aus «Die Welt in Flammen».
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