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‚Harriet Tubman‘ von Ann Petry

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Noch heute ist der Roman ein Vorbild, der sich um die Selbstbefreiung der Sklaven dreht.

Dieser Roman stammt zwar ursprünglich bereits von 1955. Dennoch ist er von fesselnder und unnachgiebiger Aktualität. Zwar spielt die Geschichte des Buches im neunzehnten Jahrhundert zur Zeit der Sklaverei in Amerika, dennoch ist der "Schrei nach Freiheit" auch in unserer heutigen modernen Ordnung noch immer eines der wichtigsten Themen.

In diesem Roman geht es um die Selbstbefreiung und die Befreiung anderer durch die als Sklavin geborene Harriet Tubman (1820-1913). Anhand deren Geschichte beschreibt Ann Petry, wie die Sklaverei in den USA aufgebaut war und wie sie funktionierte. Sie schildert die erniedrigenden Arbeitsbedingungen auf den Plantagen und in den Haushalten der Besitzer.

Sie erzählt vor allem davon, wie es Harriet Tubman 1849 gelang, sich selbst zu befreien, und wie sie zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten Fluchthelferinnen der Untergrundorganisation "Underground Railroad" wurde. Diese Organisation, welche im neunzehnten Jahrhundert in Amerika aktiv war, half geflüchteten Sklaven auf ihrem Weg nach Nordamerika oder Kanada, wo die Sklaverei bereits abgeschafft war.

Die Autorin lässt uns das alles hautnah mit großem Einfühlungsvermögen miterleben. Beim Lesen entsteht der Eindruck, als hätte sie das alles wirklich selbst erlebt und aus eigener Sicht beschrieben. So hervorragend gelingt es ihr, sich in die Hauptfigur zu versetzen. Ann Petry (1908-1997) stammte aus einer erfolgreichen Apothekerfamilie. Sie schrieb vor allem über die afroamerikanische Bevölkerung in den USA, über deren Lebensbedingungen, Sorgen und Nöte, aber auch kleinen Freuden, und wurde damit berühmt.

Das Buch ist erzählerisch brillant und historisch wertvoll. Die Autorin verbindet darin Geschichte und Fiktion in sehr gekonnter und fesselnder Art und Weise. Es macht Lust, sich sowohl mit den historischen Hintergründen näher zu beschäftigen als auch mehr von Ann Petry zu lesen. Vor allem regt dieses Buch zum Nachdenken an: Noch heute sind Menschen auf der Flucht. Der "Schrei nach Freiheit" wird niemals verstummen. Menschen wie Harriet Tubman und Ann Petry helfen dabei, dass er nicht ungehört verklingt.

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