Der kalifornische Streamingdienst Netflix wird die Preise für alle Abonnement-Angebote in Großbritannien und Irland erhöhen und markiert damit die zweite Preiserhöhung des Unternehmens in der Region in weniger als 18 Monaten. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen auch in den USA und Kanada die Preise erhöht (Quotenmeter berichtete).
Der Standardplan des Streamers (mit zwei HD-Streams) steigt in Großbritannien um ein Pfund auf 10,99 Pfund im Monat und in Irland um zwei Euro auf monatlich 14,99 Euro. Das Basispaket von Netflix (ein Nicht-HD-Stream) steigt in Großbritannien ebenfalls um ein Pfund auf 6,99 Pfund und in Irland um einen Euro auf 8,99 Euro – es ist das erste Mal, dass das Unternehmen die Preise für diese Stufe erhöht. Der Netflix Premium-Dienst (vier Streams in bis zu 4K HD) wird in Großbritannien um zwei Pfund auf 15,99 Pfund pro Monat und in Irland um drei Euro auf 20,99 Euro/Monat steigen.
„Unsere aktualisierten Preise spiegeln die Investition wider, die wir in unseren Service und Katalog getätigt haben, und werden es uns ermöglichen, weiterhin die Serien, Dokumentationen und Filme zu produzieren, die unsere Mitglieder lieben, sowie in Talente und die Kreativbranche zu investieren“, sagte Netflix in einer Erklärung. „Wir bieten eine Reihe von Tarifen an, damit die Mitglieder den Preis wählen können, der für sie am besten geeignet ist.“ Laut dem Forschungsunternehmen Ampere Analysis hat Netflix etwa 14 Millionen Abonnenten in Großbritannien und 600.000 in Irland. Ende 2021 hatte Netflix weltweit 221,8 Millionen zahlende Streaming-Abonnenten.
Von einem werbebasierten Angebot, wie es beispielsweise die Konkurrenz von Disney+ kürzlich für Ende dieses Jahres angekündigt hatte, sieht Netflix ab – zumindest noch. Denn Netflix-Finanzvorstand Spencer Neumann schloss diese Pläne am Dienstag auf Morgan Stanley’s 2022 Technology, Media & Telecom Conference nicht kategorisch aus: „Es ist nicht so, dass wir eine Religion gegen Werbung haben, um es klar zu sagen“, so Neumann. „Aber das ist derzeit nicht in unseren Plänen … Wir haben ein wirklich schönes, skalierbares Abonnementmodell, und noch einmal: Sag niemals nie, aber es ist nicht in unserem Plan.“ Er fügte hinzu: „Es fällt uns schwer zu ignorieren, dass andere es tun, aber jetzt macht es für uns keinen Sinn.“
In Deutschland ist ein Netflix-Abo derzeit ab 7,99 Euro im Monat zu haben (Basis-Abo). Die HD-Angebote liegen bei 12,99 Euro (Standard-Abo) beziehungsweise 17,99 Euro im Monat (Premium-Abo). Da immer mehr Streamingdienste an den Start gehen, dürften vielen Neumanns Aussagen und die Entwicklungen in Großbritannien und Irland nicht gefallen. Es dürfte vorerst eher teurer statt günstiger werden.
Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
11.03.2022 17:25 Uhr 1
11.03.2022 23:15 Uhr 2
Dennoch merke ich, dass ich vom Streaming so ein bisschen gesättigt bin. Wahrscheinlich gibt es auch bei Netflix noch ein Corona-Loch, aber ich muss einfach sagen, dass mich kaum noch Serien richtig umhauen. Viele sind gut und unterhaltsam, aber richtige highlights hat es aus meiner Sicht schon lange nicht mehr gegeben. Das Problem haben auch andere Dienste, wobei disney+ zumindest ein bisschen mit Star Wars und Marvel locken kann. Der Mandalorianer, Loki oder WandaVision waren schon Serien, die ich echt gerne gesehen habe und die nicht schon in Staffel 4 oder drüber hängen.
12.03.2022 00:07 Uhr 3
12.03.2022 10:35 Uhr 4
Ich würde ja gerne UHD buchen, aber 18€ ist mir definitiv zu happig und ich sehe auch nicht so wirklich ein, das Accountsharing querzufinanzieren. Denn ich vermute, dass ne Menge UHD Abos von mehreren Leuten (die nicht zusammen wohnen) genutzt werden.
Da sollte Netflix lieber den Preis senken und die Anzahl der parallelen Streams auf 2 begrenzen. Mal im Ernst, wie viele UHD Kunden brauchen wirklich 4 Streams gleichzeitig, wenn entsprechend der Bedingungen (nur Personen eines Haushalts) das Abo genutzt wird? Studenten WGs und Großfamilien?
12.03.2022 13:34 Uhr 5