Am Donnerstagmorgen veröffentlichte die in Luxemburg ansässige RTL Group, dass für das Gesamtjahr 2021 ein Umsatz von 6,6 Milliarden Euro erwirtschaftet wurde – ein Plus von 10,3 Prozent. Gegenüber dem Pandemiejahr 2020 wuchs man um 13,5 Prozent, verglichen mit dem Jahr vor Corona stieg das Ergebnis immerhin um 4,3 Prozent. „2021 war ein erfolgreiches Jahr für die RTL Group. Der Umsatz, das Adjusted EBITA und das Konzernergebnis stiegen deutlich, getrieben durch die Erholung der Werbemärkte, unsere starken Marktpositionen und ein aktives Portfoliomanagement. Damit erreichten wir ein Rekord-Konzernergebnis von rund 1,5 Milliarden Euro“, sagte Chef Thomas Rabe. Die Dividende beträgt inzwischen fünf Euro und ist somit ein neuer Rekord.
Inzwischen zahlen 3,804 Millionen Menschen für die Streamingdienste RTL+ (2,712 Millionen Abonnenten) und den niederländischen Ableger Videoland (1,092 Millionen). Bis zum Jahr 2026 plant die RTL Group mit zehn Millionen Abonnenten. Die bisherigen monatlichen Zahler sorgen für einen jährlichen Umsatz von 223 Millionen Euro, an Inhalten werden 209 Millionen Euro zugerechnet. Ein wichtiger Umsatzbringer ist weiterhin die Kooperation mit der Deutschen Telekom, die ihren Abonnenten RTL+ gratis weiterreicht.
Der größte Umsatz der RTL Group kommt weiterhin aus Deutschland: 2,241 Milliarden Euro entspricht der Beitrag der Firmengruppe, im Vorjahreszeitraum waren es 1,958 Milliarden Euro. In Frankreich erwirtschaftete das Unternehmen 1,392 Milliarden Euro, 2020 wurden 1,242 Milliarden Euro verbucht. Die Vereinigten Staaten von Amerika fallen von 1,037 Milliarden Euro auf 901 Millionen Euro, da man dort keine Fernsehsender unterhält ist die Schwankung üblich. Dort ist die luxemburgische Gruppe von den Bestellungen der TV-Sender abhängig. In den Niederlanden wächst man dagegen von 497 auf 610 Millionen Euro, in Großbritannien steigt der Umsatz von 197 auf 233 Millionen Euro. Über eine Milliarde Euro kommen aus weiteren Märkten.
46,1 Prozent des Umsatzes kommen nach wie vor aus der Fernsehwerbung, der Digitalumsatz beträgt 16,3 Prozent. Dieser kommt durch die Online-Werbung und RTL+ sowie Videoland zustande. Das Content-Geschäft trägt mit 19,4 Prozent zum Umsatz bei. Das EBITA verharrte auf dem 2019-Niveau mit 1,152 Milliarden Euro, wovon 541 Millionen aus Deutschland und 329 Millionen aus Frankreich kommen. RTL Nederland verdiente 107 Millionen Euro, Fremantle 141 Millionen Euro.
RTL-Chef Rabe glaubt an sein Unternehmen: „Mit mehr als 3,8 Millionen zahlenden Abonnenten für RTL+ und Videoland sowie 81 neuen Drama-Produktionen von Fremantle haben sich unsere Wachstumsgeschäfte Streaming und Inhalteproduktion besonders dynamisch entwickelt. Unsere Streaming-Ziele haben wir daher deutlich angehoben. Im Vergleich zu 2021 werden wir die jährlichen Inhalteinvestitionen in RTL+ und Videoland bis 2026 auf rund 600 Millionen Euro verdreifachen. Auf dieser Basis wollen wir die Anzahl der zahlenden Abonnenten der beiden Dienste bis Ende 2026 auf zehn Millionen steigern, unseren Streaming-Umsatz auf eine Milliarde Euro erhöhen und 2026 die Profitabilität erreichen. In 2022 werden wir RTL+ zu einer cross-medialen Entertainment-Plattform ausbauen, die Videos, Musik, Podcasts, Hörbücher und E-Magazine umfasst. Dies wird erheblich zum Wachstum von RTL+ beitragen. Darüber hinaus werden wir die Expansion unseres Inhaltegeschäfts Fremantle beschleunigen – sowohl organisch als auch durch Akquisitionen – und streben bis 2025 einen Umsatz von drei Milliarden Euro an."
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