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Nur 3,25 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten das Finale der UEFA Nations League am Sonntag, den 10. Oktober 2021, im Ersten. Obwohl Axel Balkausky, ARD-Sportkoordinator gerne Millionen für Spitzensport ausgibt, wird ihn die recht frisch im Amt befindliche Christine Strobl bremsen. Denn: Selbst im Hochsommer fährt Das Erste mit alten Folgen vom «Tatort» mehr Fernsehzuschauer ein. Schon bei der Fußball-Europameisterschaft, die aufgrund der Pandemie im Sommer 2021 stattfand, mussten sich ARD und ZDF eingestehen, dass das Interesse am runden Leder spürbar zurückgegangen ist. Die Deutschen haben dem Fußball zwar nicht den Rücken gekehrt, aber die Top-Partien hatten teilweise fünf Millionen Zuschauer weniger.
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Auch für den Pay-TV-Riesen Sky ist das Turnier, das am 2. Juni 2022 startet, und am 18. Juni 2023 seinen Gewinner findet, nicht rentabel. Innerhalb von vier Monaten möchte die UEFA 156 Partien durchführen, ehe im Sommer 2023 die übrigen vier Partien ausgestrahlt werden. Obwohl der Gewinn der Nations League keinen wirklichen Wert hat, müssen Spiele der deutschen Nationalmannschaft im frei-empfangbaren Fernsehen verfügbar sein. Grundsätzlich wird in zwei Teilen gekickt: Zwischen dem 2. Juni und 14. Juni werden die ersten vier Spieltage durchgeführt, in der zweiten September-Hälfte folgen zwei Partien.
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Ein Interessant für die 60 DFB-Spiele zwischen Juni 2022 und Ende 2028 könnte durchaus die RTL-Gruppe sein. Bei RTL dürfen noch im November 2022 weitere Testspiele gezeigt werden, zudem ist die Gruppe mit der UEFA Europa League und der UEFA Conference League eigentlich ganz gut aufgestellt. Rund 500 Millionen Euro erhofft sich die UEFA von den deutschen Unternehmen, die bis 10. Dezember 2021 Zeit hatten, ein Angebot abzugeben. Scheinbar sind die Angebote nicht zufrieden stellend, denn seit Monaten hört man nichts aus der Verbandsetage.
Die deutschen Fußball-Fans haben es eigentlich leicht: Durch den Medienstaatsvertrag ist die Ausstrahlung im deutschen Free-TV gesichert. Die ohnehin nicht interessanten Pakete, mit den zahlreichen Gruppenspielen anderer Länder, werden – wie auch jetzt schon – irgendwo günstig im Pay-TV-Bereich landen. Vermutlich wird es wieder zu einer Mischung von zahlreichen Rechteinhabern kommen, sodass der deutsche Fan am Ende ohnehin nicht über die übertragende Fernsehstation motzt, sondern ohnehin nur wieder über den Kommentator.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
27.03.2022 01:20 Uhr 1
27.03.2022 16:06 Uhr 2
dann könnten gefälligst die Gebühren mal sinken
28.03.2022 00:01 Uhr 3
30.03.2022 16:58 Uhr 4