Es müssen keine langen Reden um die aktuelle Lage bei RTL und dem Versuch «Deutschland sucht den Superstar» ein neues Gesicht zu verleihen geschwungen werden. Die dritte Woche in Folge holt das Format mit seinem Einspielergebnis einen neuen Negativrekord. Nicht etwa der laufenden Staffel, sondern insgesamt! Gestern sorgten nur noch 1,47 Millionen Zuschauer für einen Marktanteil von schwachen 5,3 Prozent. Bohlen-Aus hin oder her, noch im letzten Jahr kämpfte die Show um einen zweistelligen Marktanteil und der 3-Millionen-Zuschauer-Marke und gestern geht es um 1,5 Millionen und die 5-Prozent-Marke?
Auch der Blick in die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lässt kein Licht scheinen. Mit definierten 0,37 Millionen Umworbenen holte die Primetime-Show magere 5,7 Prozent nach Köln. Damit auch diesem Ergebnis ein Rahmen gegeben ist: «DSDS» holte damit weniger Zielgruppen-Zuschauer als am Vorabend «LIFE - Menschen, Momente, Geschichten», das «Klima Update» und «RTL Aktuell». Wenn auch der Blick auf das rein prozentuale Ergebnis immer ein Spiegel der Uhrzeit ist, «DSDS» holte weniger Prozentpunkte als «Die Retourenprofis» um 15:45 Uhr. Es fällt schlichtweg schwer, noch Beweggründe zu finden, warum an dem Format festgehalten wird.
Das ist bei der ProSieben-Show «The Masked Singer» natürlich etwas anders, denn hier schauten auch gestern noch insgesamt 2,24 Millionen Menschen zu. Ein guter Wert, der neben einem Marktanteil von 8,1 Prozent auch bedeutet, dass in der dritten Show der Staffel, zum zweiten Mal das Interesse sank. Von 2,46 Millionen Zuschauern, mit denen man in Unterföhring gestartet war, auf 2,31 und nun auf 2,24 Millionen. Immerhin ergab sich eine kleine Steigerung in der Leistung der Zielgruppe. Hier wollte leicht verbesserte 1,15 Millionen Umworbene den singenden Masken folgen, die erreichten 18,0 Prozent Marktanteil sind hingegen etwas schlechter als in der Vorwoche. Somit bewegt sich «The Masked Singer» natürlich noch in viel sichereren Fahrwassern als «DSDS», doch auch die RTL-Show war in diesem Jahr vor 2,65 Millionen Zuschauern gestartet - ProSieben ist also gewarnt.
Es gibt 7 Kommentare zum Artikel
03.04.2022 11:01 Uhr 1
Vielleicht müssten sich die Zuschauer erst an die neue Jury gewöhnen.
Masked Singer verliert sein Eventcharakter, eine Staffel ist ausreichend. Die Fernsehmacher sollten sich nach guten, auch irgendwie einzigartigen Programmen umschauen, die für die hohe Stückzahl geeignet sind, wahrscheinlich müssten die auch wieder kürzer werden, eine Stunde pro Woche, eine halbe Stunde pro Woche, keine Doppelprogrammierung, Fernsehen müsste sich wieder auf seine Stärken besinnen.
03.04.2022 12:09 Uhr 2
Das wird nicht passieren, denn wenn man es wollte, wäre es schon längst Realität.
TMS ist in anderen Ländern nur ca. 1 Stunde lang und auch andere Formate werden in Deutschland unnötig aufgebläht und bekommen inflationär viele Staffeln. Das zeigt, wie einfallslos und bar jeder Kreativität die deutsche Fernsehlandschaft ist. Völlig unbegreiflich, dass Showideen und auch Filmkonzepte, die deutsche Remakes werden, ausschließlich aus dem Ausland kommen.
03.04.2022 12:48 Uhr 3
03.04.2022 15:58 Uhr 4
Was TMS angeht, ist es so gekommen, wie ich es vermutet habe und auch hier geschrieben hatte. Das ist aber nun mal auch typisch, nicht nur für Pro7. Da hat man eine Erfolgsshow und dann wird diese ausgereitzt bis zum geht nicht mehr. Ein Erfolg und prompt zeigt man es einige Male im Jahr. Was man hätte so machen können: Ein Jahr, eine Show, wird nun ausgeschlachtet. Auch TMS wird irgendwann uninteressant, weil es auch dort wieder und wieder das passiert, was vorhersehbar ist. Anfangs noch interessant, wer mitmacht, sich traute. Doch gewinnen tun immer Profisänger. Warum ladet man überhaupt Profis ein? Das Konzept ist es doch, dass sich Promies dahin trauen denen man einen guten Gesang nicht zugetraut hat. Das ist doch so das überraschende. Doch zum Schluss, sind es Profies die die Show gewinnen. Gähn! Und das dann ein paar mal im Jahr, bis es den Leuten zu den Ohren rauskommt.
Gerade die Pro7/Sat.1 AG die auch Filme immer und immer wieder zeigen. Erst kurz vor Weihnachten lief auf Sat.1 Harry Potter. Jetzt schon wieder. Noch 2 mal in diesen Jahr wird das noch gezeigt, Wetten? Dann nochmal die ganze Indianer Jones-Reihe, dann Herr der Ringe (natürlich nur die Kinoversionen). Pro7 zeigt ständig Transformers oder The Dark Knight usw. usw. Wie schon erwähnt wurde: Idenlosigkeit on mass.
03.04.2022 16:13 Uhr 5
Es spricht einiges dafür, aus The Masked Singer eine abendfüllende Show zu machen, aber dann ist es ein Eventprogramm, das darf man nur selten bringen, 6 Folgen im Jahr sind genug.
Ich glaube, es fehlt nicht an Kreativität, sondern an Mut, Mut, was Eigenes zu bringen. Einiges kommt aus Deutschland: Catch, Beginner gegen Winner, Wer stiehlt mir die Show, Bares für Rares, ja, manches ist schlecht wie: Pretty in Plüsch, Lucky Stars, Der Star im Star, Wer ist das Phantom?
The Masked singer sind internationale Erfolge, die werden auch in den USA adaptiert.
03.04.2022 18:53 Uhr 6
Ich lasse mich gern korrigieren, aber "Bares für Rares" ist keine Erfindung des ZDF, sondern kommt ebenfalls aus Amerika, also Kopie.
Mut was Eigenes zu bringen? So wie "Der Preis ist heiß" oder "Geh aufs Ganze"? Jetzt soll Ulla KnappimSchritt auch wiederbelebt werden und es hat sich gezeigt, dass auch die Retroformate nur eine geringe Halbwertzeit haben. Ganz zu schweigen von "Siebe Tage": Das war damals schon Müll und jetzt wundert man sich, dass die Leute es immer noch nicht mögen.
Ich fand es vor vielen Jahren bezeichnend, dass der kreativste Kopf des brasilianischen Unterhaltungsfernsehens ein Deutscher war. Der mit sämtlichen seiner Ideen in Deutschland gescheitert war ...
03.04.2022 20:18 Uhr 7
Aus den USA kommen in letzter Zeit wenige weltweite Erfolgsformate, sondern eher aus Korea, Niederlande, UK, Israel.
Manche Rechte für US-Gameshow sind in der Hand von Fremantle, RTL, Bertelsmann.