Hallo Frau Barucki. Sie standen schon mit 13 Jahren vor der Kamera. Was haben Sie bei dem ZDF-Film «Ein Mann für den 13.» für sich mitgenommen?
Hauptsächlich, dass ich das gerne öfter machen möchte (lacht) Das war natürlich alles wahnsinnig aufregend für mich und ich hatte unglaublich viel Spaß mit all den Leuten an einem Set zu sein und zu spielen. Ich wollte schon damals unbedingt Schauspielerin werden, hab einfach alles aufgesogen, wollte dabei ganz schnell verstehen und lernen, wie das alles funktioniert.
Nach dem Abitur folgte bei Ihnen das Schauspielstudium und Sie gingen ans Maxim-Gorki-Theater. Ist das ein klassischer Weg, um im Film- und Fernsehgeschäft Fuß zu fassen.
Ich glaube für Film und Fernsehen gilt das nicht unbedingt als klassischer Weg, da haben viele keine Ausbildung oder schon einmal am Theater gearbeitet, aber mir war das sehr wichtig. Schauspiel ist ein Handwerk, das wollte ich richtig erlernen, die Aufnahme an einer Schule war für mich die Bedingung, ohne die ich diesen Beruf vermutlich nicht ernsthaft in Betracht gezogen hätte.
In den vergangenen Jahren deckten Zeitungen wie die „Süddeutsche“ Verwerfungen hinter den Kulissen des Gorki-Theaters auf. Sie haben den Wechsel von Armin Petras auf Shermin Langhoff/Jens Hillje miterlebt. Wie war die Zeit?
Ich bin von solchen Meldungen nicht überrascht, aber tatsächlich waren wir Student*innen damals so isoliert, dass ich von alldem nichts mitbekommen habe. Dadurch, dass wir diesen Wechsel hatten, konnte Petras nicht mehr viel mit uns machen, weil er wusste, er müsste uns für Stuttgart ersetzen und bei Langhoff/Hillje passten wir nicht ins Konzept, da wurden wir auch eher stiefmütterlich behandelt, was uns aber wiederum mehr Zeit für unser Abschlussvorspiel und die Vorsprechen gegeben hatte. Es hatte alles seine Vor- und Nachteile und natürlich war es super interessant zu sehen, wie unterschiedlich ein Haus wirken kann, je nachdem wer darin arbeitet und wie es geführt wird.
Eine Station Ihrer Theaterkarriere war Bad Hersfeld. Sind die Bad Hersfelder Festspiele so gut, dass man in einem vergleichsweise kleinen Nest ein Stück aufspielt?
(Lacht) Die Bad Hersfelder Festspiele sind tatsächlich hoch angesehene Sommerfestspiele! Allerdings ist es mir auch vollkommen egal, wie groß oder klein eine Stadt ist, Theater sollte für alle zugänglich sein und jedes Haus, egal wie klein, hat den Anspruch, gutes Theater zu machen. Ich war ein Jahr lang am Zimmertheater in Rottweil und wir haben da so intensiv gearbeitet, wie an kaum einem anderen Haus danach. Das waren schöne Arbeiten!
Sie spielen die Hauptrolle in «Ein Sommer am Gardasee». Passt der Spielfilm am Ostermontag bestens zu den Frühlingsgefühlen?
Oh ja, auf jeden Fall! Frühlingsgefühle und die große Lust auf gutes Essen. Ich empfehle dringend, sich mit italienischen Leckereien einzudecken, sonst könnte sehr schnell Futterneid aufkommen.
Ihre Figur übernimmt die Ausbildung zur Gleitschirmlehrerin. Haben Sie die Szenen selbst gedreht oder hatten Sie vor der Höhe Respekt?
Der Respekt vor der Höhe ist da, aber ich kann Ängste durchaus für Rollen überwinden, das wäre nicht das Problem. Allerdings kann ich keinen Gleitschirm fliegen, weshalb ich ganz froh bin, dass ich ein tolles Double hatte.
Sie drehten ja vor Ort in Italien. Wie hat Ihnen die Zeit am Gardasee gefallen?
Wir waren vier Wochen dort und hatten herrlichstes Wetter, dazu ein tolles Team und sehr liebe Kolleg*innen. Das hat schon sehr viel Spaß gemacht! Ich war allerdings mehr auf der Autobahn als am See, weil ich jedes Wochenende eine*n neue*n Set-Hundesitter*in hatte und ich dann immer eine Person zum Flughafen bringen musste, um anschließend die*den Nächste*n abzuholen.
Zur Zeit der Dreharbeiten war die Corona-Pandemie im vollen Gange. Wie sahen die Vorsichtsmaßnahmen beim Drehen aus?
Tatsächlich hat das gesamte Team während der gesamten Zeit Maske getragen, gegessen wurde an Tischen, die in einzelne Kabinen eingeteilt wurden, was die Kommunikation etwas schwer gemacht hat, aber wir sind alle gesund und ohne einen Ausfall durch die Zeit gekommen. In der letzten Woche ist in Italien sogar das Gesetz in Kraft getreten, dass man nur noch mit einem gültigen Impfnachweis arbeiten durfte.
Zahlreiche Menschen haben nach mehreren Impfungen Reisen vorgenommen. Wo planen Sie in diesem Jahr Urlaub?
Ich habe im vergangenen Jahr drei Monate auf Mallorca und einen Monat in Italien gedreht, das heißt, dass ich wahrlich kein Fernweh mehr hatte. Aktuell bin ich für zwei Wochen an der Nordsee und wer weiß, wann und wo ich dieses Jahr noch arbeiten werde, deswegen mache ich mir aktuell keine Gedanken über Urlaub. Ich hoffe hoffe einfach auf Projekte im Ausland (lacht)
Herzlichen Dank.
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