Hingeschaut

«FBoy Island»: Das neue «Bachelor»?

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Beim US-Streamingdienst HBO Max steht die zweite Staffel der Show demnächst an. Das Format ist etwas verrückt, aber könnte auch in Deutschland funktionieren.

Vor einigen Monaten veröffentlichte der amerikanische Streamingdienst HBO Max die zehnteilige Reality-Show «FBoy Island». Der Streamingdienst aus dem Hause WarnerMedia startete Ende Mai 2020 seine erste Reality-Show mit Lauren Riihimaki. In «Craftopia» mussten Teenager kleine Gegenstände basteln, nur wenige Woche später startete eine Kochshow mit Selena Gomez. Mit der Modestylistin Jenna Lyons folgte im Dezember eine Sendung über Designprojekte, ehe in «Baketopia» die schönsten Torten angerichtet wurden.

Doch die jungen Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa sprechen nun mal mehr über die Skandalshows und deshalb ließ man «FBoy Island» produzieren. Die HBO-Max-Antwort auf die Show «Finger Weg» respektive «Too Hot to Handle» des Konkurrenten Netflix. Zahlreiche Shows aus Genre "Verkuppeln" wie «The Circle» & Co. wurden zuletzt bestellt und verlängert. HBO Max ist mit «FBoy Island» noch in den Kinderschuhen - aber neue Staffeln sollen kommen.

„FBoy“ steht bei diesem Format für einen Bad Boy, der möglichst mit vielen Frauen im Bett landet. Die Autorin Caroline Framke von ‚Variety‘ bezeichnete die neue Show als eine Mischung aus «Bachelor in Paradise», «Love Island» und «Too Hot to Handle». Hinter dem Projekt steht «The Bachelor»-Mastermind Elan Gale, der für Warner Horizon auch an der ABC-Show arbeitet. «FBoy Island» wird von der in Cincinnati geborenen Komikerin und Podcasterin Nikki Glaser moderiert, die durch amerikanische Comedy-Shows tingelt und schon zu den Kandidaten von «Dancing with the Stars» gehörte.

«FBoy Island», das vor Kurzem auf den Cayman-Inseln gedreht wurde, soll das Finden der Liebe unter heißen Männern und zahlreichen Influencerinnen zeigen. Scheinbar werden in der Fernsehsendung, wie einst in «Das Sommerhaus der Stars», die Regeln täglich geändert, damit die Kandidaten das Spiel der Produzenten spielen. Logisch ist «FBoy Island» zwar überhaupt nicht, aber willkürliche Regeländerungen haben auch schon das «Sommerhaus» gründlich verändert verbessert.

Auffällig ist hierbei, dass sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Deutschland ein ähnlicher Trend erkennbar ist. Während bei «FBoy Island» Influencerinnen das Format tragen sollen, sind es bei der jüngsten «Are You The One?»-Staffel Reality-Stars. Zuletzt setzt man wieder vermehrt auf die kleineren Stars im Fernsehen und Internet. Die Reality-Shows werden vor allem derzeit in den Vereinigten Staaten von Amerika verrückter, während in Deutschland gerne mal eine Flasche Wein zu viel gebechert wird.

Bei «Promis unter Palmen» wurden die Weinflaschen vor Claudia Obert versteckt, im «Sommerhaus der Stars» spuckte Georginas Fleurs damaliger Partner einem anderen Teilnehmer ins Gesicht. Schon Marcus Prinz von Anhalt polterte bei der Sat.1-Sendung unter den Palmen gegen Homosexuelle, ehe erst vergangene Woche Gina-Lisa Lohfink das Handtuch bei «Kampf der Realitystars» warf. Die fühlte sich nach mehreren Gläsern Alkohol nicht mehr wohl, weshalb ihr das Team einen freiwilligen Auszug ermöglichte.



Während in den Vereinigten Staaten von Amerika noch zahlreiche kreative Reality-Shows zu sehen sind, wie das von Netflix gestartete «Sexy Beasts», gibt es in Deutschland zahlreiche Trash-Formate mit Reality-Promis. Vor allem der Trash-Hauptabnehmer RTL und RTL+ müssen aufpassen, dass sie sich nicht die Finger verbrennen. Denn: Derzeit scheinen die Formate schon starke Abnutzungserscheinungen zu haben. Aber die TV-Sender lassen sich – bekanntlich – immer weniger in die Karten schauen. Vielleicht ist eine deutsche «FBoy Island»-Version schon in der Produktion? Jedenfalls spannend wird es, ob die Show in Deutschland bei RTL+ landet, denn der Streamingdienst importierte viele US-Shows wie «Temptation Island».

Kurz-URL: qmde.de/133579
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