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In Zusammenarbeit mit Netflix und den ausgezeichneten Regisseuren Jimmy Chin und Elizabeth Chai Vasarhelyi ist ein weiteres Werbemonstrum entstanden, das die Abonnenten des Streamingdienstes seit 7. Februar anschauen können. Vorab sei gesagt: Die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences wird «Return to Space» nicht für einen Goldjungen nominieren. Aber der Reihe nach: Die zwei Regisseure drehten den Spielfilm «Free Solo», der vor drei Jahren als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Im Vordergrund steht der Freikletterer Alex Honnold, der ohne Seil und andere Hilfsmittel den 1.000 Meter hohen Granitfelsen El Capitan im Yosemite Nation Park in Kalifornien bezwingt.
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Musks‘ SpaceX hat der Raumfahrt schon enorm geholfen, allerdings ist auch er kein Messias, der vom Himmel fällt, sondern die technische Entwicklung nutzt. In den ersten Space-Shuttles, die bis 2011 flogen, waren fast nur Instrumente für Kommunikation mit der Bodenstation enthalten. Solch gewaltige Computerchips zu verbauen, dass sich die Trägerrakete selbständig auf einer schwimmenden Plattform unbeschadet landet, war einfach früher schlicht nicht möglich.
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Es sind durchaus schöne Bilder, die die Produktionsfirma Little Monster Films für Netflix eingefangen hat. Auch für die Produzenten Jimmy Chin, Elizabeth Chai Vasarhelyi und Anna Barnes mag es eine tolle Zeit gewesen sein, mit ihrem Team auf dem SpaceX-Gelände herumzulaufen und Interview mit den Chefentwicklern wie Hans Königsmann oder NASA-Chef Jim Bridenstine zu führen. Auch zahlreiche aktuelle Astronauten wie Bob Behnken und Doug Hurley kommen in der zweistündigen Dokumentation vor, doch wirklich handfestes Material kommt in dieser Dokumentation nicht vor. Es ist durchaus eine nette Dokumentation, doch hier scheint der Ruhm und Charme um Musk der Antrieb der Dokumentation gewesen zu sein.
Fazit: «Return to Space» ist ein interessanter Film für absolute Raumfahrt-Neulinge. Sobald man eine andere Dokumentation der vergangenen Jahre gesehen hat, wird deutlich, dass das Projekt der Oscar-Preisträger nur ein Werbefilm für die Weltraumfirma ist. Schade, dass sich Chin und Vasarhelyi für eine solche Arbeit hergegeben haben.
«Return to Space» ist bei Netflix abrufbar.
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