Mit dem gestrigen Abend ist es tatsächlich passiert. Seit November 2021 läuft nun beim Unterföhringer Sender ProSieben wieder das alte Raab-Format «TV total» und bisher musste sich der Sender in keiner Show, die um 20:15 Uhr oder 20:30 Uhr startete, vorwerfen, nicht mindestens eine Million Zuschauer angesprochen zu haben. Bis gestern. Und überraschend ist das nicht wirklich. Der Trend der letzten Wochen zeigte klar in diese Richtung. Am 30. März gelangen noch 1,37 Millionen Zuschauern, am 06. April waren es noch 1,24 Millionen, gefolgt von 1,03 Millionen am 13. April. Es war also zu erwarten, wohl auch wegen starker «DFB-Pokal», ZDF-Krimi oder auch «Mario Barth deckt auf»-Konkurrenz, dass Pufpaff bald die 1-Million-Marke verlieren wird. Gestern war dann dieser Moment gekommen.
Und es fing schon bedenklich an. Am Dienstagabend gewann die Showmaster Joko & Klaas gegen ihren Arbeitgeber die gewohnten 15 Live-Minuten und die erste Ausgabe «Joko & Klaas LIVE» um 20:15 Uhr holte gestern mit 1,17 Millionen Zuschauern den zweitschwächsten Wert seit Bestehen des Formats. Wobei, um genau zu bleiben, es der drittschlechteste Wert ist, am 15. Dezember 2021 holte «Joko & Klaas live am Nachmittag» lediglich 0,39 Millionen Zuschauer, der Sendungstitel gibt jedoch bereits vor, dass hier ab 16:00 Uhr gesendet wurde und nicht zur Primetime. Im 20:15 Uhr-Format war bisher nur der 31. März 2021 schlechter, damals schauten lediglich 0,73 Millionen den "15 Live-Minuten" zu, doch auch diese Show kann an sich vernachlässigt werden, da Joko & Klaas damals bis spät in die Nacht hinein sendeten. Lange Rede, kurzer Sinn: Bereits «JKLIVE» brachte keine guten Vorzeichen für den ProSieben-Abend.
Diese schlechten Vorzeichen bewahrheiteten sich dann mit den 0,96 Millionen Zuschauern für Sebastian Pufpaff bei «TV total». Der Marktanteil rutschte damit sogar auf den bisherigen Tiefstwert von 3,5 Prozent. Doch Hoffnung gibt die Leistung der klassischen Zielgruppe. Mit 0,71 Millionen 14- bis 49-Jährigen schauten mehr als in der Vorwoche zu, der Marktanteil stieg außerdem von 11,1 auf 11,2 Prozent. Zumindest also eine Front, an der Pufpaff, ProSieben und «TV total» nicht abrutschten. Noch nicht.
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