Stab
Darsteller. Anneke Kim Sarnau, Lina Beckmann, Andreas Guenther, Josef Heynert, Uwe Preuss, Susanne BormannMusik: Christopher Colaco und Philipp Schaeper
Kamera: Carol Burandt von Kameke
Drehbuch: Florian Oeller
Regie: Stefan Krohmer
Eine alleinerziehende Mutter wurde erstochen in ihrer Küche aufgefunden. Ihr Sohn, der nach einem schweren Unfall gelähmt im Bett liegt und sich nicht selbstständig bewegen kann, starb wenige Stunden später, weil niemand seinen Katheter wechselte. Ein grauenhafter Anblick, den auch Katrin König nur schwer verdauen kann, obwohl sie in ihrer Laufbahn schon so viel Elend sehen musste.
Zuerst scheint nicht so recht klar, wer dieser Familie ans Leben wollte – außer vielleicht der Ex-Mann des Mordopfers und Vater des ebenfalls verstorbenen Sohnes. Besonders erschüttert über den Tod dieser zwei Menschen ist eine befreundete Familie, die ebenfalls gerade mit einem schweren Schicksal kämpfen muss: Ihr Pflegesohn ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden: ein Problemkind, denn er konsumiert sehr viele Drogen, die er sich verdient, indem er der Prostitution nachgeht.
Diese Tatsache ruft wiederum Melly Böwe (Lina Beckmann) auf den Plan – eine alte Weggefährtin von Katrin König, die sehr überrascht wirkt, als die Kollegin aus dem fernen Bochum eintrifft. Einige Reibereien sind vorprogrammiert, aber auch Enthüllungen über die gemeinsame Vergangenheit der beiden Polizistinnen und das, was sie darüber hinaus miteinander verbindet.
So richtig tief einsteigen will man als Zuschauer in diese Familiengeschichte aber nicht. Denn dafür bleibt zu vieles im Vagen: Es geht um Väter, die sich zu viel zugemutet haben, um Ehen, in denen die Partner nicht genug über die eigenen Bedürfnisse sprechen, und junge Männer, die sich verrannt haben, weil sie eine schwere Verletzung nicht aufarbeiten konnten. Und so allgemein, wie es hier klingt, kommt es in diesem Film auch rüber. Ein wirkliches Herz versucht er nur in dem verschwundenen drogensüchtigen Jungen zu finden, der ausgerissen ist, nachdem er meint, etwas Schlimmes getan zu haben.
Katrin König ist vor diesem Hintergrund weniger die Leitfigur, die diesen Film zusammenhalten soll, sondern eher eine Art unverzichtbares, aber eher störendes verbindendes Element. Denn außer, dass sie ihrem ehemaligen Partner nachtrauert und in einer Szene zu ihrer Biographie verrät, dass sie selbst einst in einer Pflegefamilie aufgewachsen ist, bekommen wir nicht viel Interessantes von ihr in dieser Folge mit.
Der neue «Polizeiruf 110» mi dem Titel «Familie kann man sich nicht aussuchen» ist am Sonntag, den 24. April um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
22.04.2022 14:12 Uhr 1
Sofern Drehbuchautor Florian Oeller nicht plötzlich auf die sehr dumme Idee gekommen ist die Figur Melly Böwe umzuschreiben ist die Vergangenheit zwischen Böwe und König klar, schließlich hat man erstere ja schon im Polizeiruf 110: Sabine gesehen und kennt ihren Hintergrund und die Verbindung zu König...
Da hat wohl der hiesige Autor wohl wenig Ahnung über was er schreibt...
22.04.2022 18:25 Uhr 2
Ich möchte aber trotzdem mal ein wenig Gift in Richtung Florian Oeller und andere 110/Tatort-Schreiberlinge sprühen.
Raus aus der Woke-Blase. Selbst meine Schwiegermutter ist diese ständige Anti-Männer, Anti-Familie, Anti-Religion/Christen_sind_Retro... Anti...Anti-Nummer Leid.
Macht Krimis, keine Politik.
Schreibt ne unerfolgreiche Veganer-Soja-Presswurst-Ladeninhaberin, die ihren erfolgreichen Fleischmetzger-Konkurrenten umlegt...ach nee klingt wie der Tatortreiniger.
23.04.2022 11:32 Uhr 3